Nach einem Rockkonzert im Frankfurter "Deutsche Bank Park" sind in der Nacht zum Samstag zwei Menschen ums Leben gekommen. Sie befanden sich nach Polizeiangaben auf den Gleisen in der Umgebung des Stadions im Südwesten der Stadt. Der 45-jährige Mann und die 25-jährige Frau seien von einer S-Bahn erfasst worden, sagte eine Sprecherin der für die Bahn zuständigen Bundespolizei.
Bereits vor dem tödlichen Unfall gegen 23.40 Uhr seien Teilbereiche der Bahnstrecke gesperrt worden, weil mehrere Menschen im Anschluss an das Konzert der Rockband "Böhse Onkelz" Gleise betreten hätten, sagte die Sprecherin.
Zwischen Blaulicht und Rotlicht – Impressionen aus dem Frankfurter Bahnhofsviertel

Gäste nach "Böhse Onkelz"-Konzert teilweise stark alkoholisiert
Der Lokführer leitete noch eine Notbremsung ein, konnte den Unfall aber nicht verhindern. Danach wurde die gesamte Bahnstrecke für den Zugverkehr gesperrt. Beamte der Bundespolizei sicherten die Unfallstelle ab. Die Sperrungen wurden gegen 2 Uhr früh aufgehoben. In dem Zug befanden sich nach Angaben der Polizei Frankfurt etwa 300 Fahrgäste, die die Bahn später verließen. Zeugen des Unglücks wurden von der Notfallseelsorge betreut.

Rund um das Stadion waren eine Vielzahl von Konzertbesuchern nach dem Vorfall gestrandet, wie die "Frankfurter Neue Presse" (FNP) berichtet. Viele Konzert-Besucher sollen stark alkoholisiert gewesen sein. Es sei laut "FNP" auch "zu diversen Kommunikationsproblemen zwischen den Besuchern und dem Veranstalter sowie der Polizei" gekommen. Auch das Handynetz sei zeitweise völlig überlastet gewesen.
Die Band "Böhse Onkelz" gründete sich im Jahr 1980, durch ihre Nähe zum Rechtsrock in früheren Jahren haben sie bis heute in der Öffentlichkeit ein umstrittenes Image. Das erste Album "Der nette Mann" wurde 1986 indiziert. Circa 20 Alben sind bisher erschienen, die Gruppe eroberte mehrmals den Spitzenplatz in den deutschen Charts.
Quelle: "FNP" mit DPA