Dating-App Frau wirft Mann nach Tinder-Date Vergewaltigung vor - Freispruch

Polizeifahrzeug in Sydney (Symbolbild)
Polizeifahrzeug in Sydney (Symbolbild). Ein Gericht in Sydney hat einen Mann im Fall einer vermeintlichen Vergewaltigung freigesprochen.
© Paul Miller/ / Picture Alliance
Ein Gericht in Sydney hat einen 33-Jährigen, der wegen Vergewaltigung angeklagt war, freigesprochen. Der Mann behauptete, der intime Kontakt sei einvernehmlich gewesen und "dafür ist die Tinder-App doch gedacht". 

Wie ABC berichtet, konnte der Beschuldigte die Tränen nicht zurückhalten, als das Gericht entschieden hatte, ihn von allen Anklagepunkten freizusprechen. Der 33-jährige Brasilianer, der im australischen Sydney lebt, war wegen schwerer sexueller Nötigung und sechs weiterer Vergehen in diesem Zusammenhang angeklagt.

Eine 29-jährige Frau hatte ihn beschuldigt, sie vergewaltigt zu haben, nachdem sie gemeinsam nach einer Verabredung in ihr Appartement gegangen waren. Die Frau und der Angeklagte hatten sich den Berichten zufolge 2016 über die Dating-App "Tinder" kennengelernt. Sie hätten sich einige Wochen lang Textnachrichten geschrieben, bis die Frau ihn zu einer Party in ihre Wohnung eingeladen habe. Gegen 1.30 Uhr sei er im Appartement der Frau angekommen. Von dort seien sei gemeinsam mit einem Taxi in ein Hotel gefahren, um dort ein paar Drinks zu nehmen. Gegen 5 Uhr kehrten sie demnach in die Wohnung zurück. Dann soll es zu dem sexuellen Übergriff gekommen sein. Die Frau soll wiederholt "Nein" gesagt und versucht haben, ihn wegzudrücken.

Angeklagter: "Dafür ist Tinder doch gedacht"

Staatsanwalt Gareth Harrison sagte: "Es passierte ohne die Einwilligung der Frau und er wusste, dass es nicht einvernehmlich war." Weiter führte er aus, dass der Angeklagte der Polizei gesagt habe: "Ich hatte das Gefühl, sie wollte es und dafür ist die Tinder-App doch gedacht." 

Die Frau habe nach dem Angriff sofort die Polizei gerufen und sei in ein Krankenhaus gegangen. Dort sollen Ärzte Hinweise auf Geschlechtsverkehr und Blutergüsse an ihrem Körper gefunden haben.

Gericht entscheidet zugunsten des Angeklagten

Der Anwalt des Angeklagten wiederum sagte, dass die gemeinsame Rückkehr in die Wohnung der Frau von beiden gewollt war. Außerdem sei sein Mandant der Polizei gegenüber sehr entgegenkommend gewesen. Er habe gesagt: "Ja, wir haben uns auf dem Küchenfußboden geküsst, es war einvernehmlich, aber ich konnte keine Erektion bekommen … Bevor ich es gemerkt habe, ist sie aufgestanden und gegangen." Der Anwalt erklärte weiter: "Soweit es ihn betrifft, ist nichts Seltsames passiert."

Es stand Aussage gegen Aussage und das Gericht hat laut ABC zugunsten des Angeklagten entschieden. Richter Ian McClintock sagte: "Wenn es nach dem Bundesstaat New South Wales geht, ist er ein freier Mann."

Der 33-Jährige war im Gefängnis von Villawood, etwa 25 Kilometer von Sydney entfernt, inhaftiert. Wie die ABC berichtet, wird der Brasilianer in Kürze in sein Heimatland zurückkehren. Seine Aufenthaltsgenehmigung soll abgelaufen sein und er wolle sich nicht um eine Verlängerung bemühen, sondern zurück nach Brasilien gehen.  

Text gegen sexuellen Missbrauch: Dieses Gedicht einer jungen Inderin müssen Sie hören
Dieses Gedicht einer jungen Inderin müssen Sie hören
vit

PRODUKTE & TIPPS