Hamburg - Vor dem Landgericht München beginnt am 15. Oktober ein Musterprozess gegen drei junge Männer und eine Frau, die zum Umfeld von Neonaziführer Martin Wiese gehören. Wiese hatte gemeinsam mit seinen Gesinnungsgenossen ein Attentat während der feierlichen Grundsteinlegung des jüdischen Kulturzentrums am 9. November in München geplant. Seit Dienstag vergangener Woche sitzt er im Untersuchungsgefängnis München Stadelheim.
Wie der stern in seiner neuen Ausgabe berichtet, hatten die vier jungen Leute im Januar 2001 einen 31-jährigen Griechen zusammengeschlagen, bis sein Nasenbein gebrochen, seine Zähne zersplittert, die Netzhaut seines linken Auges von Blut unterlaufen und er bewusstlos auf der Motorhaube eines geparkten Autos zusammengebrochen war. Der Mann war an dem Abend zufällig an einer Gaststätte vorbeigekommen, an der Neonazis den Geburtstag ihres Anführers Wiese feierten. Rechtsanwalt Bernhard Fricke verlangt für seinen Mandanten die Rekordsumme von 75 000 Euro Schmerzensgeld. Er begründet diese Forderung mit der Gemeingefährlichkeit der Beklagten.