Ob sie wusste, wie gefährlich ihr Handeln war? Es war dem 13-jährigen Mädchen aus Nordirland offenbar egal. Als eine Gruppe bewaffneter Männer am Samstagabend in ein Haus in Lisnaskea, einem Ort 150 Kilometer von Belfast entfernt, stürmte, war ihr das Leben ihres elf Monate alten Neffen wichtiger als ihr eigenes.
Das Mädchen lief nicht weg. Es stellte sich den Eindringlingen entgegen. Die griffen es daraufhin mit einer Machete an – und verletzten es schwer. Das Mädchen musste ins Krankenhaus eingeliefert werden. Sein Zustand sei "ernst, aber stabil", teilte die örtliche Polizei in einer Pressemeldung auf Twitter mit. Der kleine Junge, ihr Neffe, überlebte dagegen unverletzt.

Familie der Teenagerin: "Sie ist eine Heldin"
Einer 41-jährigen Frau, die sich zum Tatzeitpunkt ebenfalls im Haus befand, wurden ebenfalls Verletzungen zugefügt. Die Angreifer gingen auch auf sie los. Sie musste wegen Stichwunden im Bein im Krankenhaus behandelt werden. Mittlerweile sei sie aber wieder entlassen worden.
Der Mut der Teenagerin erfüllt ihre Familie mit Stolz und Dankbarkeit. "Sie ist 13 Jahre alt, warf sich über das Baby und rettete ihm das Leben. Sie ist eine Heldin", sagte Elizabeth Jovce, eine Verwandte des jungen Mädchens, dem britischen Fernsehsender BBC sichtlich mitgenommen von den Geschehnissen.
Nordirland: Motiv der Täter unklar
Das Motiv, warum die Täter in das Haus eingedrungen waren und die Frauen mit einer Machete verletzt haben, ist indes unklar. Die Polizei ermittelt nun wegen versuchten Mordes. "Es muss schrecklich für die beteiligten Personen gewesen sein und wir tun alles, um die Verantwortlichen zu finden“, heißt es in der Pressemeldung der Polizei. Demnach gehe man verschiedenen Hinweisen nach. Um die Täter nun schnell zu finden, bitten die Ermittler um Zeugenhinweise.
Quellen: BBC / Police Service of Northern Ireland