Große Sorgen um die elfjährige Shalomah Hennigfeld aus dem bayerischen Holzheim-Eppisburg: Weil das Mädchen seit Samstag vermisst wird, hat die Polizeiinspektion Dillingen an der Donau eine Öffentlichkeitsfahndung eingeleitet. Shalomah war am Samstagnachmittag gegen 15 Uhr von ihrem Wohnhaus zum Joggen aufgebrochen und kehrte nicht wieder zurück.
Auch am Montagmorgen gilt die Elfjährige weiterhin als vermisst, wie ein Polizeisprecher sagte. Am Wochenende hatte die Polizei mit einem Aufgebot von rund 100 Einsatzkräften nach dem Mädchen gesucht. Über eine weitere Suche werde entschieden, wenn sich neue Anhaltspunkte ergäben, so der Sprecher.
Es sei nicht auszuschließen, dass die leiblichen Eltern des Mädchens in Zusammenhang mit dem Verschwinden stünden, hieß es am Wochenende. "Nach einer Ausreißer-Geschichte sieht das nicht aus", sagte Polizeioberkommissar Markus Trieb. Die Polizei äußerte sich nicht zu einem Bericht des Bayerischen Rundfunks, wonach die Eltern der Sekte "Zwölf Stämme" angehörten. Das Mädchen ist laut Medienberichten seit acht Jahren bei einer Pflegefamilie untergebracht.
Bereits am Samstagabend wurde die Polizei eingeschaltet, die nach eigenen Angaben "erste intensive Suchmaßnahmen im relevanten Bereich – beispielsweise bekannten Joggingstrecken" einleitete. Obwohl mehrere Polizeistreifen, ein Personensuchhund sowie ein Polizeihubschrauber eingesetzt wurden, blieb die Suche zunächst erfolglos. Am Sonntag wurde die Polizei bei der weiteren Suche von rund 100 Kräften der Feuerwehr und der Rettungshundestaffel unterstützt.

Polizei bittet um Hinweise
Shalomah Hennigfeld ist 1,40 Meter groß, schlank und hat braune schulterlange Haare. Zum Zeitpunkt des Verschwindens trug sie eine schwarze Adidas-Laufhose, pink-rosa Nike-Schuhe, ein weinrotes Sporttop mit Spaghettiträgern, weißen Sport-BH und schwarzen Haarreif. Holzheim-Eppisburg liegt im schwäbischen Landkreis Dillingen an der Donau in der Nähe von Augsburg.
Hinweise jeglicher Art nimmt die Polizeiinspektion Dillingen unter der Telefonnummer 09071/560 entgegen.
Erst vergangene Woche hatte der Vermisstenfall der achtjährigen Julia für Aufsehen gesorgt. Das Mädchen aus Berlin war beim Wandern mit der Familie im bayerischen Böhmerwald verloren gegangen. Nach zwei Nächten allein im Wald war es von einem Förster in Tschechien lebend gefunden worden.