Statt Durchsagen Österreich: ÖBB-Zug spielt Hitler-Reden und "Sieg Heil"-Rufe ab

Österreich: Ein Zug der ÖBB
In Österreich kam es am Sonntag zu einem Zug-Eklat (Archivbild)
© Alex Halada / AFP
In Österreich ist es zu einem skurrilen Zwischenfall in einem Zug der staatlichen ÖBB gekommen: Plötzlich waren statt der Haltestellen-Durchsagen Reden von Adolf Hitler zu hören. Die Polizei ermittelt.

In einem Zug der österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) ist es am Sonntag zu einem Eklat gekommen. Wie mehrere lokale Medien berichten, waren in einem Railjet auf dem Weg von Bregenz nach Wien plötzlich nicht die üblichen Haltestellen-Durchsagen zu hören, sondern Reden von Adolf Hitler und mehrere "Sieg Heil"-Rufe.

Österreich: Hitler-Reden statt Haltestellen-Durchsagen in Zug abgespielt

Wie unter anderem "Der Standard" berichtet, gab es kurz vor der Haltestelle St. Pölten die erste Audio-Panne. Statt der normalen Durchsage waren plötzlich für etwa zehn Minuten Outtakes der Schauspielerin Chris Lohner zu hören, die seit Jahren die Ansagen für die ÖBB einspricht. Laut der ÖBB waren im Anschluss zwischen St. Pölten und Meidling keine normalen Durchsagen mehr möglich. Stattdessen schallten Feueralarm-Ansagen durch den gesamten Zug

Schon dies verunsicherte einige Mitreisende und sorgte für eine Mischung aus Irritation und Belustigung. Doch die Erheiterung legte sich schnell, als plötzlich ein historischer Mitschnitt aus einer Rede von Adolf Hitler und mehrmals laute "Sieg Heil"- und "Heil Hitler"-Rufe zu hören waren. 

Die "Standard"-Redakteurin Colette Schmidt, die im besagten Zug saß, spekulierte zunächst, dass die ÖBB gehackt worden sein könnte, wie sie auf Twitter schrieb. 

Polizei ermittelte zwei Tatverdächtige 

Auch der Grünen-Abgeordnete David Stögmüller wurde Zeuge des Vorfalls und kündigte an, Anzeige gegen unbekannt erstatten zu wollen. Zudem berichtete Stögmüller, dass die Zugbegleiterinnen und Zugbegleiter verzweifelt versuchten, die Wiedergabe zu stoppen. 

Wie der ÖBB auf Twitter mitteilte, handelte es sich um eine "technische Störung", an der man mit Hochdruck arbeite. 

An dieser Stelle hat unsere Redaktion Inhalte von Twitter / X integriert.
Aufgrund Ihrer Datenschutz-Einstellungen wurden diese Inhalte nicht geladen, um Ihre Privatsphäre zu schützen.

Am Montag konnte schließlich ausgeschlossen werden, dass die ÖBB gehackt worden war, erklärte der Verkehrsbetrieb dem "Standard". Demnach seien die Einspielungen direkt im Zug über die Sprachstelle erfolgt, die eigentlich verschlossen sein sollte. 

Im Zuge der polizeilichen Ermittlungen seien zwei Personen ermittelt worden, gegen die Anzeige erstattet wurde. Wie sie an den Schlüssel zu der verschlossenen Sprachstelle gekommen sind, ist noch unklar. Allerdings könne ausgeschlossen werden, dass es sich hierbei um ÖBB-Mitarbeiter gehandelt habe. 

PRODUKTE & TIPPS

Kaufkosmos

Mehr zum Thema