Drei von vier Deutschen fühlen sich für den Pflegefall finanziell nicht genug abgesichert. Aber nur zwölf Prozent sorgen zusätzlich zur gesetzlichen Pflegeversicherung noch privat vor. Dies ergibt sicht aus einer am Donnerstag veröffentlichten Allensbach-Umfrage.
Insgesamt weckt die Aussicht, im Alter zum Pflegefall zu werden, bei sehr vielen Menschen große Ängste. Selbst bei den Jungen unter 30 verbindet bereits fast jeder Zweite Sorge mit diesem Gedanken. Im Alter zwischen 30 und 60 sind es mehr als 60 Prozent, im Alter über 60 Jahren sogar 82 Prozent. Zudem fürchten 60 Prozent der Menschen über 60 Jahre, dass sie wegen gesundheitlicher Einschränkungen vielleicht ins Heim müssen. Bei Alleinstehenden liegt die Quote sogar bei 72 Prozent.
Bei Menschen mit geringen Einkommen ist die Sorge verbreiteter als bei wohlhabenderen, wie es weiter hieß. «Offensichtlich sehen Personen mit höherem Einkommen für sich eher die Möglichkeit, die im Pflegefall notwendige Unterstützung und Versorgung auch außerhalb stationärer Einrichtungen zu finanzieren.» Angst haben viele Menschen auch davor, in eine Situation zu kommen, wo sie über ihre medizinische Versorgung nicht mehr selbst bestimmen können. Mehr als jeder Zweite befürchtet, gegen seinen Willen mit Maschinen am Leben erhalten zu werden. 47 Prozent sorgen sich auch, dass sie Entscheidungen ihrer Ärzte ausgeliefert sein könnten. Rund drei Viertel der Befragten sprachen sich dagegen aus, ihr Leben im Fall der Pflegebedürftigkeit unter dem Einsatz aller Mittel zu verlängern. Zwtl: Verstärkte Kontrollen und Sanktionen Für die Betreuung im Heim wünschen sich die meisten Befragten vor allem gut ausgebildetes und freundliches Pflegepersonal und zwar in ausreichender Anzahl. 62 Prozent sprachen sich für verstärkte Kontrollen in den Heimen aus, um die Qualität zu sichern. 60 Prozent plädieren für finanzielle Vorteile für Heime, die dabei gute Noten erzielen.
Obwohl viele für den Pflegefall finanzielle Probleme befürchten und die Pflegeversicherung richtig als «Teilkaskoversicherung» einschätzen, schätzen viele ihre finanzielle Situation generell eher positiv ein. Bei Menschen über 60 Jahre befürchtet nur ein knappes Drittel generell finanzielle Probleme im Alter. Jüngere sind da weit pessimistischer: Von ihnen erwarten 57 Prozent, dass sie im Alter in Geldnot kommen. Befragt wurden 1.804 Personen. Auftraggeber war die Marseille-Kliniken AG.