Die Vorbereitungen zu den Siegesfeierlichkeiten am 9. Mai laufen in Russland auf Hochtouren. Zum Jahrestag des Sieges über Hitlerdeutschland werden die Kriegsveteranen verwöhnt und beschenkt. Der Kreml spendiert sogar eine Reise nach Moskau, damit die Überlebenden des Zweiten Weltkriegs den großen Militärparaden in der Hauptstadt beiwohnen können.
Aber nicht nur der Staat hält Geschenke bereit. Auch viele private Unternehmer denken sich Aktionen für die Veteranen aus. Doch dem ein oder anderen unterlaufen dabei makabere Fehler, so auch einer Bestattungsfirma aus Jekaterinburg. Wie lokale Medien berichten, wurden die hochbetagten Damen und Herren zu einer traditionellen Tee-Party eingeladen. Auch eine Stadtrundfahrt sollte es geben. Doch als die Veteranen am Veranstaltungsort ankamen, wurde einigen mulmig zu Mute: Denn die Teerunde sollte in den Räumen des Beerdigungsinstituts stattfinden - zwischen Trauerkränzen, künstlichen Blumen und Grabsteinen.
Kaffee und Kuchen zwischen Grabsteinen
"Es ist schrecklich! Ich war einfach schockiert. Ich will noch leben, der Bestatter kann noch ein wenig warten", sagte eine der geladenen Damen dem russischen Nachrichtenportal "Lifenews".
Die Bestatter der Firma "Help" sehen allerdings bei der Wahl des Veranstaltungsorts nichts Ungewöhnliches. Schon seit sechs Jahren würden ähnliche Tee-Partys stattfinden. "Wir servieren Tee, Kaffee, Schokolade und Kekse. Für diejenigen, die vielleicht zum Andenken an ihre Kemeraden und Freunde anstoßen wollen, gibt es auch Wodka und Cognac", erzählte der Direktor des Bestattungsinstituts der russischen Lokalpresse. Außerdem gab es Präsentkörbe, die neben verschiedenen Leckereien und Rabattgutscheinen für Angebote der Firma auch einen Trauerkranz enthielten.
Aber nicht alle Gäste reagierten pikiert. "Eines Tages werden wir alle im Himmel sein", sagte eine der Rentnerin gegenüber "Lifenews". Die Behörden reagierten allerdings nicht ganz so entspannt. Die Polizei ermittelt wegen Betrugs.