Der perfekte Frauenkörper ist üppig und rundlich, die Oberschenkel fleischig und breit und die Zähne lang. So zumindest in Kolumbien. Zum Beispiel. Eine Bilderserie, die aktuell im Internet die Runde macht, soll Schönheitsideale aus 18 verschiedenen zeigen - so unterschiedlich sie sein können.
Frauen entwerfen ihr persönliches Ideal
18 Grafikerinnen (ja: Frauen) aus Peru, Italien, den USA, der Ukraine und 14 weiteren Ländern haben mit Bildbearbeitungsprogrammen ihren persönlichen idealen Frauenkörper modelliert.
Der Auftrag kam von "onlinedoctor.superdrug.com", einem dubiosen Online-Portal, bei dem man sich etwa selbst mit der Antibabypille versorgen kann. Der Online-Doc selbst spricht von einer "Studie" - wissenschaftlich betrachtet kann davon freilich nicht die Rede sein.
Dennoch ist interessant, was die 18 Grafikerinnen aus dem Körper eines Models gemacht haben, das das Portal ihnen als Ausgangsmaterial stellte. Auffällig ist, wie hell die Haut der (subjektiv) idealen Frau im retuschierten Resultat ist - selbst in Ländern, in denen die Mehrheit der Bevölkerung eher gebräunt ist. Die frei gewählten Farbtöne für die Haut der Dame auf dem Foto sind zuweilen recht fantasievoll. Zudem wird in fast jeder Version der Körper erheblich verschlankt - der Busen bleibt jedoch auf der Größe des auf 90 Kilo geschätzten Ausgangsmodels.
Eine Version aus Deutschland ist nicht mit dabei - da dürfen Sie sich gerne mal selbst an einer Version versuchen.
Riesige Brüste, keine Poren
In den USA ist die Dame sichtlich erschlankt - jeder Körperteil bis auf die Brüste. Die behalten das Volumen. Poren sind nicht gerne gesehen und wurden daher schlicht eliminiert.
In China ist von der ursprünglichen Frau außer der Unterwäsche und den Schuhen nichts mehr übrig. Wie eine Puppe wirkt das Model, der Kopf ist viel zu groß für den zierlichen und dünnen Körper; sogar gespiegelt wurde das ursprüngliche Bild - warum auch immer.
In Kolumbien gleicht das Model nach der Bearbeitung der ursprünglichen Version noch am meisten. Ein wenig schlanker ist die Frau geworden, ihr Haar ist dichter und länger und glänzt perfekt, die Haut ist blasser und freilich frei von Poren.
In Ägypten mögen die Grafikerinnen Frauen mit maximaler Sanduhren-Figur, langer, schwarzer Mähne, dunkler Haut und einer fetten Schicht Make-up.
In Italien musste das Model abspecken, die Unterwäsche und ihre Körperhaltung wechseln, bekam das doppelte an Haarvolumen und ein Bauchnabelpiercing.
In den Niederlanden ist das Model schlanker, die Haare sind rötlicher, die Unterwäsche und die Schuhe musste das Model wechseln. Es sind jetzt braune Stiefel. Was man eben so trägt zu Unterwäsche.
In Peru darf das Model einige Kilos mehr behalten. Die Formen sind allerdings weicher gezeichnet.
In den Philippinen bleibt wieder der Busen auf dem Stand der 90 Kilo-Frau; der Rest wird trotzdem schlank. Die Haut ist unübertroffen rosig.
In Rumänien besteht man lediglich auf eine Oberschenkellücke und schimmernde Haut. Die Beine wirken so muskulöser.
In Serbien haben die Grafikerinnen aus einem Menschen ein Pop-Art-Bild gemacht. Weiche Formen, Haut aus Gummi, bunte Farbe an Augen, Lippen, Fingernägeln und Haut.
In Südafrika ist das Model nach der Bearbeitung schlank und orangefarben und wirkt größer.
In Spanien wurde der Dame bloß das Doppelkinn entfernt und im Gesicht herumgeschnitten. Die restliche Körperform bleibt erhalten.
In Mexiko ist das Model stark geschminkt, Haut und Haar sind brauner als im Original. Taille und Beine wurden verschlankt - und das Kinn ist jetzt sehr spitz.
In Syrien lassen die Grafiker die Frau seltsam strahlen, ihre Haut leuchtet. Zudem wurde ihr Schädel in die Länge gezogen.
In der Ukraine ist der Körper schlanker und sehr viel kindlicher, die Unterwäsche knallrot.
In Argentinien bekommt das Model ein Zahnbleaching, einen schlanken Körper und ebenfalls die beliebte Poren-entfernungs-Kur.
In Venezuela wurde der bereits üppige Busen karikaturistisch vergrößert - jedes andere Körperteil hingegen verschlankt. Dazu erhält das Model eine voluminöse, dunkle Haarpracht. Ihr Slip ist bedeutend knapper.
Vielleicht, könnte man nach Anblick der Bilder denken, ist das Ganze auch bloß eine "Studie" über die Fähigkeiten von Grafikern in den verschiedenen Ländern. Aber sehen Sie selbst:
Die restlichen Bilder finden Sie hier.