Schülerzeitungen gegen rechte Gewalt Mut gegen Rechts verbindet

Von Shirine Issa
Wir sind dagegen, keine Frage. Aber wie zeigen wir unsere Ablehnung gegen rechte Gewalt? Die Schülerzeitungsredakteure aus dem gesamten Bundesgebiet, die bei dem Magazin "Politik Orange extrem" mitwirkten, haben sich entschieden: Sie setzten sich gegen rechte Gewalt ein.

Sie alle gehören zu den Gewinnern des Medienwettbewerbs "Junge Medien mit Mut" letzten Jahres. Dieser Sonderpreis wurde im Rahmen des Schülerzeitungswettbewerbs von der Initiative "Mut gegen rechte Gewalt" des Sterns ausgeschrieben. Außerdem waren die Jugendpresse Deutschland, die Amadeu-Stitung und das Projekt "Jugend für Toleranz und Demokratie" der Bundesregierung beteiligt. Den besten Gesamtbeitrag leistete laut Jury die die "Quintessenz" aus Kassel. Der beste Beitrag kam von Lena Carl, Mitglied der Redaktion "Rückenwind".

Im Sommer letzten Jahres trafen sich rund 20 Gewinner des Wettbewerbes. Sie diskutierten, recherchierten und schrieben - alles mit einem Ziel - der deutschlandweiten Zeitung gegen Rechtsextremismus. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Die "Politik Orange extrem" enthält Interviews, Aussteigerberichte und Reportagen. Sie zeigt in 5 Kapiteln auf, wie Jugendliche rechte Gewalt in Deutschland erleben und mit ihr umgehen.

Das erste Kapitel "Angstzonen" beschreibt Situationen in Deutschland, zeigt wie der Einstieg in den Rechtsextremismus aussehen kann und enthält Polizeiberichte. Im zweiten Kapitel wird das Problem "Mitläufer" dargestellt. Ein Schüler beschreibt, wie er selbst in die rechte Szene gerutscht ist. Das dritte Kapitel behandelt das Thema Geschichtsunterricht und stellt Fragen nach der Aufarbeitung unserer Vergangenheit. Maßnahmen gegen Rechtsextremismus werden im vierten Kapitel diskutiert. Zum Abschluss gibt es im fünften Kaptitel Kulturtipps zum Lesen, Sehen und Surfen.

Es ist nicht zu übersehen: Die Jugendlichen haben ganze Arbeit geleistet und sich kritisch und umfassend mit dem Thema Rechtsextremismus auseinandergesetzt.

Bildet Banden

Unter den Redakteuren waren auch die Schülerzeitungsredakteure der Blätter „Glocke“ aus dem bayerischen Münnerstadt und die Berliner Schülerzeitung "Ohne". Die "Glocke" von dem Philipp-von-Schönborn-Gymnasium wurde im Jahr 2006 vom Spiegel zur "Schülerzeitung des Jahres" gekürt. Die "Ohne"-Redaktion wurde zur besten Schülerzeitung Berlins ernannt. Während der Arbeit an der Politik Orange lernten sich beide Redaktionen kennen und beschlossen eine gemeinsame Ausgabe erscheinen zu lassen. Völkerverständigung über den Weißwurstäquator hinweg, in Berlin und Bayern lesen die Schüler nun die "Ohne Glocke".

Wünschenswert ist, dass die "Politik Orange Extrem" und die "Ohne Glocke" mehr als Pilotprojekte werden. Denn für ein erfolgreiches Aufmucken gegen Rechtsextremismus und Gewalt, ist die überregionale Zusammenarbeit wichtig um mit geballter Stärke entgegen zu wirken.

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