Viereinhalb Jahre Gefängnis Streit um Nudelauflauf - Sohn verletzt Vater schwer und muss in Haft

Ein ungewöhnlicher Streit mit ernsten Folgen: Weil einem 22-Jährigen das Essen seiner Mutter nicht schmeckte, setzte er sich ins Auto, um sich Fastfood zu holen. Sein Vater versuchte den Wagen zu stoppen - und wurde schwer verletzt. Nun erfolgte ein Urteil.

Nach einem Streit um einen Nudelauflauf hat ein Mann aus Essen fast seinen Vater totgefahren - für die Tat vor sechs Monaten muss er nun ins Gefängnis. Das Essener Landgericht verurteilte den 22-Jährigen am Mittwoch zu viereinhalb Jahren Haft wegen versuchten Totschlags.

Weil ihm der von seiner Mutter zubereitete Nudelauflauf nicht kross genug war, hatte sich der Angeklagte ins Auto gesetzt, um aus Protest zu einem Fast-Food-Restaurant zu fahren. Als ihn sein Vater daran hindern wollte, gab der 22-Jährige Gas. Der 56-Jährige wurde vom Auto erfasst und schwer verletzt. Anschließend war der Vater von seinem Sohn auch noch getreten worden.

Vater und Sohn inzwischen wieder versöhnt

Im Prozess vor dem Essener Landgericht hatte der Angeklagte ein umfassendes Geständnis abgelegt. Nach seinen Angaben war die Tat die Folge jahrelanger Demütigungen und Bestrafungsaktionen durch den Vater, der ihn sogar vor Mitschülern geschlagen habe. Im Prozess hatte der 22-Jährige allerdings versichert, dass er seinen Vater keinesfalls habe töten wollen. Genau das sahen die Richter jedoch anders: Der Mann habe den Tod des Vaters zumindest in Kauf genommen.

Richter Andreas Labentz sprach von einem "völlig nichtigen Anlass". Wie aus dem Urteil hervorgeht, haben sich Vater und Sohn inzwischen wieder versöhnt.

DPA
amt

PRODUKTE & TIPPS