Humanität Tierhilfe in Syrien – legendärer Katzenmann kehrt nach Aleppo zurück

Mohammad Alaa Aljaleeleine konnte nach Aleppo, Syrien, zurückkehren
Mohammad Alaa Aljaleeleine konnte nach Aleppo, Syrien, zurückkehren 
© Mohammad Alaa Aljaleeleine
Mohammad Alaa Aljaleeleine wurde bekannt, weil er Tiere auch im Syrien-Krieg nicht verließ. In Aleppo rettete er Katzen und Menschen, nun konnte er in die Stadt zurückkehren.
 

In Krieg- und Krisenzonen wie in Syrien spielen sich unglaubliche Dramen ab. Aber neben dem unermesslichen Leid der Menschen, leiden auch die Tiere. Immer wieder gibt es Menschen, die sie nicht vergessen. Nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine gingen etwa die Bilder eines jungen Mädchens um die Welt, die inmitten der Gefechte in Irpin versuchte, die Hunde des örtlichen Tierheims aus der Kampfzone herauszubringen. Der Krieg vertrieb auch das "Haus der Katzen" aus Aleppo

In Idlib fand die Gruppe um den Katzenmann Mohammad Aljaleeleine, genannt Alaa, eine temporäre Heimat. Aber auch dort wurde die Gegend, in der die Klinik lag, bombardiert. Nun, nach dem Ende der Assad-Herrschaft, konnten die Tierschützer nach Aleppo zurückkehren. Auch die Hilfsorganisation House of Cats Ernesto musste Aleppo wegen des Krieges verlassen und hat die Arbeit dort wieder aufgenommen. Die Welttierschutzgesellschaft untertützt die Gruppe HCE. Im Chaos des Machtwechsels wurden die Tierheime nicht versorgt, berichtet die Organisation. Noch mehr litten die Streuner auf den Straßen. Ihnen soll mit einer mobilen Klinik geholfen werden.

"Die Öffnung Aleppos bedeutet für diese Tiere eine neue Chance im Leben, da sie nun endlich die Versorgung erhalten, die sie schon lange dringend benötigt hätten", erklärt Katharina Kohn, Geschäftsführerin der Welttierschutzgesellschaft, die die örtliche Organisation House of Cats Ernesto unterstützt.

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Syriens Katzenmann hielt in Aleppo aus 

Bei beiden Gruppen handelt es sich um wahre Tierschützer und nicht um die PR-Aktion einer politischen Gruppe. Ein Zeitang arbeiteten sie zusammen. Die Gruppe um Alaa hatte ihren Ursprung in seinem privaten Katzenasyl. Sein Asyl wurde weltweit bekannt, weil er mit Crowdfunding und Präsenz in den sozialen Medien die nötigen Mittel organisierte. Und auch jetzt kann man die Arbeit der Gruppe beinahe live verfolgen. Während der Kämpfe um die Stadt wurde der Mann mit seinen Schützlingen im Ostteil von Aleppo eingeschlossen, berichtete die "BBC" 2019. Das Haus wurde zerstört, viele der Tiere kamen um. Mit den Überlebenden zog Alaa durch die Trümmer der Stadt. Im Dezember 2016 fiel Aleppo. In seinem Lieferwagen evakuierte Alaa damals die letzten sechs Katzen und mehrere Verletzte, die er aus den Trümmern geborgen hatte, so der Sender. "Ich habe es immer als meine Pflicht und Freude empfunden, Menschen und Tieren zu helfen, wenn sie Hilfe brauchen", sagte er damals zur "BBC". "Ich glaube, dass jeder, der so etwa tut, der glücklichste Mensch auf der Welt sein wird."

Warum die Obsession für Tiere? Alaa wollte immer ein Retter sein. Ein Feuerwehrmann wie sein Vater. Doch seine Verbindungen reichten in Syrien für den begehrten Job nicht aus, sagte er dem Sender damals. Für den gläubigen Muslim zeigt sich die Liebe Gottes in der Hingabe zu den Tieren, so erklärte er seine Arbeit. Besonders wichtig ist es ihm, Kinder in die Pflege mit einzubeziehen. Die Pflege schutzloser Tiere vermittele die Bedeutung der Güte gegenüber den Lebewesen. Und sie helfe den Kindern, die eigenen Kriegstraumata zu verarbeiten. "Kinder und Tiere sind die großen Verlierer des Krieges. Es sind die Erwachsenen, die sich so schlecht benehmen."

kra

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