Nichtraucher leisten einen Beitrag zur Erhöhung der weltweiten Anbauflächen für Nahrungsmittel. Im Rahmen des Weltnichtrauchertags an diesem Mittwoch (31. Mai) macht die Deutsche Krebshilfe auf diesen Punkt aufmerksam. In diesem Jahr rückt das Motto "#NahrungStattTabak" in den Fokus, wie die Organisation aus Bonn betont. "Derzeit bauen rund 125 Länder Tabak auf einer Fläche von etwa gut drei Millionen Hektar an", so Katrin Schaller, die kommissarische Leiterin der Krebspräventionsabteilung am Deutschen Krebsforschungszentrum. "In Zeiten, in denen sich die globale Nahrungsmittelkrise auch durch den Klimawandel zuspitzt, ist es fatal, knappes Ackerland und Wasser für den Tabakanbau zu nutzen." Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) plädiert dafür, den Anbau nachhaltiger Nahrungspflanzen zu fördern.
Die Tabakindustrie sieht sich ungerechtfertigt an den Pranger gestellt. "Der Anbau von Tabak ist rückläufig, findet auf weniger als ein Prozent der weltweiten Agrarfläche statt und stellt deswegen aus globaler Perspektive keine Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion dar", heißt es in einer Stellungnahme des Bundesverbandes der Tabakwirtschaft und neuartiger Erzeugnisse (BVTE). Darüber hinaus wird betont, dass Tabak eine lukrative Nutzpflanze ist, die auf ungünstigem Boden gedeiht und weniger Wasser benötigt als andere Kulturen.
Jedes Jahr sterben weltweit etwa acht Millionen Menschen an Krankheiten, die durch Rauchen verursacht werden. 127.000 dieser Todesfälle treten in Deutschland auf. Die Krankheiten, die durch Tabak verursacht werden, sind hauptsächlich Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Lungenkrebs und andere Krebsarten. "Rauchen ist nach wie vor der größte vermeidbare Krebsrisikofaktor", so Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krebshilfe. Es sei besorgniserregend, dass die Zahl der Raucher in ganz Deutschland zunehme: Vor der Corona-Pandemie habe etwa ein Viertel aller Erwachsenen Tabakprodukte geraucht, heute sei es mehr als ein Drittel. "Dies verdeutlicht den enormen Handlungsbedarf."