Dieser Artikel erschien zuerst bei RTL.de.
Diese niedlichen Samtpfoten versüßen nun seit gut eineinhalb Jahren den Büroalltag einer Nürnberger Immobilienfirma. Chef Peter Götz ist erfolgreicher Unternehmer – und ein großer Tierfreund, privat kümmern er und seine Lebensgefährtin sich um fünf Katzen. In seiner Firma haben mittlerweile vier als unvermittelbar geltende Katzen ein neues Zuhause gefunden. Bei den Mitarbeitern kommt sein Engagement für die Tiere gut an. Sie nutzen jede freie Minute, um mit den Vierbeinern zu kuscheln.
Katzen waren aggressiv und galten als unvermittelbar
Als Peter Götz sich mit seiner Idee an das Tierheim im bayerischen Hof wandte, reagierte man dort zunächst etwas skeptisch. Die Mitarbeiter hatten Sorge, dass man sich in einem Büro nicht ausreichend um die Tiere kümmern könne. Doch da kurz zuvor 35 geschundene Katzen aus einem Messie-Haushalt mit Animal Hoarding im Tierheim abgegeben wurden, war man doch froh über das Angebot von Götz, drei dieser Katzen aufzunehmen. Als Peter Götz diese zum ersten Mal sah, waren sie "in schlechtem körperlichen Zustand, hochaggressiv, fauchten und sprangen die Mitarbeiter des Tierheims an", erzählt der Unternehmer. Doch genau diesen "armen Seelen", wie er sie nennt, wollte er helfen. Und so kamen die eigentlich als unvermittelbar geltenden Miezen in sein Nürnberger Büro.
Im Büro machen alle mit
Seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren und sind noch "hellauf begeistert von den Katzen", freut sich Götz. Sein Büro ist 12 Stunden lang besetzt, so dass die Katzen tagsüber betreut werden können, nachts haben sie dann ihre Ruhe. Alle Mitarbeiter stehen hinter dem Projekt ihres tierlieben Chefs. Auf 800 qm Bürofläche haben die Katzen zudem ausreichend Auslauf und auch für ihr leibliches Wohl wird gesorgt. Jeweils um 8 und um 16 Uhr werden "Kitty", "Glühwürmchen", "Olaf" und seit drei Monaten auch Katzen-Omi "Hella" gefüttert. Sie ist mit ihren 18 Jahren der Neuzugang im Büro und erhält jetzt dort ihr Gnadenbrot. An den Wochenenden kümmert sich jeweils ein Mitarbeiter um Fütterung und Reinigung der Tiere. Für Besucher und Mitarbeiter, die allergisch sind, gibt es zwei Räume, die für die Katzen tabu sind.
Kuscheln statt Kratzen
In den ersten vier bis sechs Wochen hatte man die Katzen komplett in Ruhe gelassen, sie waren immer noch sehr verschreckt und aggressiv gegenüber Menschen. Was wahrscheinlich an ihrer schlimmen Vergangenheit in dem Messie-Haushalt liegt. Doch nach rund drei Monaten tauten sie auf, wurden immer zutraulicher und entspannter. Peter Götz ist überzeugt, dass die Tiere sich positiv aufs Betriebsklima auswirken. Götz' Mitarbeiter freuen sich über die tierischen Kollegen und nutzen ihre Pausen, um mit den Fellnasen zu kuscheln. Die vier Katzen sind eine große Bereicherung – sowohl für die Mitarbeiter, als auch für Partner und Kunden, die ins Büro kommen. Götz spricht von einem "sensationellen Echo", und dass die Gesprächsatmosphäre durch die Tiere noch lockerer und entspannter wird. Und auch den vier Katzen scheint das neue Zuhause gut zu tun. Sie reagieren nicht mehr aggressiv, sie fühlen sich im Büroalltag geborgen, und auch für sie gilt mittlerweile eher das Motto "kuscheln statt kratzen".
Vorbild für andere Firmen?
"Ich hoffe, dass wir mit unserem Projekt auch andere Firmen inspirieren, solche Tiere bei sich aufzunehmen", sagt Peter Götz RTL. Die "ein oder anderen Geschäftspartner denken bereits über die Möglichkeit nach, in ihren Büros Tiere aus dem Tierheim aufzunehmen". Und auch privat beobachtet Götz, dass sich manche seiner Bekannten nun auch eher für ein Tier aus dem Heim entscheiden statt vom Züchter.

Im nächsten Jahr wird die Firma umziehen. Bei dem neuen Gebäude ist schon ein Außengehege für Hella, Glühwürmchen, Kitty und Olaf geplant. Vielleicht kommen ja dann noch ein paar "arme Seelen" dazu, die dort ein neues schönes Zuhause und Geborgenheit finden.