Der strenge Geruch seiner tierischen Mitreisenden ist einem äußerst seltenen Sumatra-Tiger in Indonesien zum Verhängnis geworden: Seine Pfleger konnten das vom Aussterben bedrohte Tier nur noch tot aus einem Linienflugzeug bergen, nachdem sein Transport zu einem Reservat wegen Klagen über den Gestank aus dem Frachtraum abgebrochen worden war.
Wie der Leiter des örtlichen Tierschutzes, Afan Absory, am Donnerstag berichtete, sollte der acht Jahre alte Tiger von Banda Aceh auf Sumatra mit dem Linienflug in ein Reservat auf der tausende Kilometer entfernten Insel Java gebracht werden. Wegen der Klagen der Passagiere wurde das Tier bei einem Zwischenstopp jedoch kurzerhand wieder ausgeladen und nach Banda Aceh zurückgeflogen. Auch die Mitreisenden der Raubkatze, ein Gibbon-Affe und zwei für ihren starken Eigengeruch bekannten Marderbären, wurden umgeladen.
Nach Angaben des obersten Tierschützers fanden Tierpfleger bei der Ankunft der Tiere in Banda Aceh nur noch die Leiche des Tigers vor, aus seiner Nase floss Blut. Er wolle von der Fluggesellschaft nun wissen, warum die mitfliegenden Wärter über die Entscheidung, den Transport abzubrechen, nicht informiert worden seien, sagte Absory. Ein Sprecher der Fluglinie Garuda erklärte, eine Untersuchung sei eingeleitet worden. Er verwies zudem auf die allgemeinen Richtlinien für Tiertransporte.
Sumatra-Tiger sind äußerst selten, weniger als 400 der Raubkatzen leben noch in freier Wildbahn. Nach Angaben von Tierschützern ist ihr Lebensraum auf Sumatra vor allem durch die zunehmende Urbanisierung bedroht. Auch der jetzt gestorbene Tiger war 2010 aus einem Waldgebiet in der Provinz Aceh gerettet worden, das einer Siedlung weichen sollte.