Trauma-Experte sagt in Kachelmann-Prozess aus Ex-Freundin ist wohlmöglich traumatisiert

Der Prozess gegen Fernsehmoderator Jörg Kachelmann geht weiter. Die Öffentlichkeit wird zu großen Teilen ausgeschlossen. Der Trauma-Experte Günter Seidler sagte erneut vor dem Landgericht Mannheim aus. Er ist der Ansicht, dass die Erinnerungslücken des mutmaßlichen Vergewaltigungsopfers auf eine Traumatisierung zurückzuführen sind.

Mit einem juristischen Schlagabtausch über den Ausschluss der Öffentlichkeit ist der Prozess gegen Fernsehmoderator Jörg Kachelmann am Donnerstag weitergegangen. Kachelmanns Anwalt Johann Schwenn beantragte, zwölf Fragen an den umstrittenen Trauma-Forscher Günter Seidler in Anwesenheit der Öffentlichkeit zu stellen. Bisher mussten Zuhörer und Presse den Verhandlungssaal bei der Befragung des Therapeuten von Kachelmanns Ex-Geliebter verlassen.

Unter anderem wollte Schwenn wissen, ob der Vorsitzende Richter des Oberlandesgerichts Karlsruhe, das am 29. Juli den Haftbefehl gegen Kachelmann aufgehoben hatte, anschließend tatsächlich Sorge um die Ex-Geliebte und Seidler geäußert habe. Angeblich soll der Anwalt der 37-jährigen Frau, Thomas Franz, den Therapeuten über den Anruf des Richters informiert haben.

Seidler ist der Ansicht, dass die Erinnerungslücken des mutmaßlichen Vergewaltigungsopfers auf eine Traumatisierung zurückzuführen sind. Die Radiomoderatorin beschuldigt Kachelmann, er habe sie mit einem Messer bedroht und vergewaltigt. Der 52-jährige Schweizer bestreitet dies.

DPA
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