Unfall in Karlsruhe Straßenbahnen kollidieren in Innenstadt

In der Karlsruher Innenstadt sind zwei Straßenbahnen frontal zusammengestoßen. 27 Menschen wurden bei dem Unfall verletzt. Am schlimmsten traf es die beiden Tramfahrer, sie schweben in Lebensgefahr. Möglicherweise war ein Fahrfehler Ursache für den Crash.

Beim Zusammenstoß zweier Straßenbahnen sind am Donnerstag in Karlsruhe 27 Menschen verletzt worden, einige von ihnen schwer. Am schlimmsten erwischte es die beiden Fahrer, sie wurden bei dem Unglück in ihren Fahrerkabinen eingeklemmt und mussten von den Rettungskräften befreit werden, wie die Polizei mitteilte. Beide seien mit schwersten Verletzungen in eine Klinik eingeliefert worden.

"Es ist der schlimmste Straßenbahnunfall in den letzten Jahren", sagte ein Karlsruher Polizeisprecher. Die Bahnen waren gegen 11.30 Uhr an einer Kreuzung in der Innenstadt ungebremst zusammengestoßen. Durch die Wucht des Aufpralls bohrten sich die Führerkabinen ineinander. Eine Tram sei auf das falsche Gleis geraten, obwohl die Weichensteuerung funktionierte, sagte Karlsruhes Straßenbahnchef Walter Casazza. "Anscheinend wurde ein Weichensignal nicht beachtet."

Beide Tramfahrer in Lebensgefahr

Während einer der beiden Fahrer schnell aus seiner demolierten Kabine befreit werden konnte, musste die Feuerwehr schweres Gerät zur Hand nehmen, um den anderen aus den Trümmern zu schneiden. Ihm wurde noch in der Bahn ein Fuß amputiert. Beide Männer schwebten nach Angaben der Rettungsdienste in Lebensgefahr.

Vier Fahrgäste erlitten schwere Verletzungen, weitere 21 wurden leicht verletzt und noch am Unfallort in einem Notfallzelt betreut. Danach wurden die Männer und Frauen auf die verschiedenen Krankenhäuser in Karlsruhe verteilt.

Der Unfall, bei dem ein geschätzter Schaden von 500.000 Euro entstand, ereignete sich wenige Tage vor dem ersten Spatenstich für den umstrittenen Bau eines Straßenbahntunnels in der Innenstadt. Für insgesamt 587 Millionen Euro sollen in den kommenden Jahren zwei Tunnel gebaut werden. Durch den einen wird der Stadtbahntunnel in der Fußgängerzone unter die Erde verlegt, der andere soll das Verkehrsproblem auf einer der zentralen Verbindungsstraßen lösen.

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