Urteil in den USA Deutscher Kapitän überraschend frei

Ein Staatsgericht in Mobile im US-Bundesstaat Alabama hat den deutschen Kapitän Wolfgang Schröder überraschend freigesprochen. Der Hamburger war wegen fahrlässiger Tötung angeklagt. Schröder muss die USA binnen 72 Stunden verlassen

Der wegen fahrlässiger Tötung verurteilte deutsche Kapitän Wolfgang Schröder ist wieder auf freiem Fuß. Ein Staatsgericht in Mobile im US-Bundesstaat Alabama forderte den Deutschen am Mittwoch auf, die USA innerhalb von 72 Stunden zu verlassen. Nach Angaben einer Gerichtssprecherin muss der 59-Jährige an die Familie des Opfers eine Entschädigung in Höhe von 60.403 Dollar (46.392 Euro) zahlen.

"Die Richterin hat uns das gegeben, worum wir sie gebeten haben", sagte Schröders Anwalt Irwin Schwartz sichtlich erleichtert. Schröder sei der glücklichste Mensch auf der Welt.

Das Gericht verurteilte den Kapitän zu einer Haftstrafe von drei Jahren auf Bewährung. Da Schröder deutscher Staatsbürger ist und das Land verlässt, muss er sich nicht regelmäßig vor Ort bei Gericht melden. Schröder wird nach den Worten seines Anwaltes zu seiner Frau nach Großbritannien gehen. Er habe sie seit 14 Monaten nicht gesehen.

Schröder wurde nach einem Schiffsunglück vom März 2006 im Oktober wegen fahrlässiger Tötung verurteilt. Er saß seitdem im Hochsicherheits-Gefängnis in Bay Minette. Der Kapitän aus Hamburg hatte mit seinem Schiff, der 162 Meter langen "Zim Mexico III", beim Anlegen im Hafen von Mobile nach dem Ausfall des Bugstrahlruders eine Containerbrücke gerammt. Ein daraufhin umstürzender Kran erschlug einen 46 Jahre alten Hafenarbeiter.

DPA
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