Veranstalter der Loveparade Ermittler durchsuchen Schallers Büros

Razzia beim Loveparade-Veranstalter: Die Staatsanwaltschaft Duisburg hat die Büros des McFit-Betreibers Rainer Schaller durchsuchen lassen. Die Ermittler wollten vor allem Daten zur Organisation des Massenspektakels sichern, bei dem vor vier Wochen 21 Menschen starben.

Nach der Loveparade-Katastrophe mit 21 Toten hat die Staatsanwaltschaft Duisburg Geschäftsräume des Veranstalters Rainer Schaller sowie zweier Sicherheitsfirmen durchsuchen lassen. Entsprechende Informationen des "Spiegel" bestätigte am Samstag ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Zu Einzelheiten der Aktion wollte er sich jedoch nicht äußern.

Laut dem Magazin hatten die Ermittler Anfang der Woche in insgesamt sechs Objekten in Berlin, Duisburg, Essen und Köln sowie im bayerischen Taufkirchen und im fränkischen Schlüsselfeld, dem Firmensitz von Schallers Sportstudiokette McFit, Büros durchsucht.

Staatsanwaltschaft wollte Daten zur Organisation sichern

Wie aus einem bereits am 9. August erlassenen Beschluss des Amtsgerichts Duisburg hervorgehe, sollten vor allem Daten über die Organisationsstruktur, Auftragsunterlagen und Personaldaten der auf der Loveparade eingesetzten Mitarbeiter gesichert werden, berichtete das Nachrichtenmagazin.

Erst jetzt aufgetauchte Dokumente sollen nach "Spiegel"-Informationen derweil belegen, dass sich die Polizei vor der Loveparade von den Organisatoren getäuscht gefühlt habe. Bereits am 18. Juni habe der Düsseldorfer Polizeidirektor Jörg Schalk das PR-Konzept bemängelt, in dem die Aussagen gegenüber der Öffentlichkeit gravierend von denen abwichen, "die in den Sicherheitsbesprechungen benannt wurden".

Bei der Massenpanik auf der Loveparade waren am 24. Juli in Duisburg 21 Menschen getötet und mehr als 500 verletzt worden. Das Gelände war nur für 250.000 Besucher zugelassen, trotzdem sprachen der Veranstalter Schaller und Duisburgs Oberbürgermeister Adolf Sauerland mehrmals von über einer Million erwarteter Gäste.

DPA
mlr/DPA/APN

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