Die Frau des als "Kanu-Mann" zu Berühmtheit gelangten Briten John Darwin ist nun offiziell wegen Betrugs beschuldigt worden. Anne Darwin soll sich nach Angaben der Polizei sowohl 25.000 Pfund (35.000 Euro) aus einer Lebensversicherung, als auch 137.000 Pfund aus einer weiteren Versicherung erschlichen haben. Die 55-Jährige sollte am Dienstag vor einem Gericht im nordostenglischen Küstenort Hartlepool erscheinen. Sie war erst am Sonntagmorgen aus Panama nach England zurückgekehrt und direkt verhaftet worden. Ihr Mann musste bereits am Vortag wegen des Betrugvorwurfs wieder in Untersuchungshaft.
Ehepaar sitzt getrennt in Haft
Die Polizei hat unterdessen die Bevölkerung um Hinweise gebeten, wo sich der "Kanu-Mann" in den vergangenen Jahren aufgehalten haben könnte. Dem ehemaligen Gefängnisaufseher wird vorgeworfen, seinen Tod bei einem Kanu-Unfall 2002 vorgetäuscht zu haben, um seine Lebensversicherung kassieren zu können. Anfang des Monats tauchte er plötzlich wieder auf und machte Gedächtnisverlust geltend.
John Darwins Verteidiger, John Nixon, sagte, sein Mandant hoffe, dass er den Hochzeitstag in zehn Tagen gemeinsam mit seiner Frau feiern kann. "Er will unbedingt seine Frau sehen, er will wieder mit ihr zusammen sein", sagte Nixon. Derzeit sitzt das Ehepaar getrennt in Haft. "Er will unbedingt wissen, ob es ihr gut geht." Der 57-Jährige sei in "guter Verfassung, er hält durch".
Neues altes Foto aufgetaucht
Unterdessen veröffentlichte die Polizei ein Foto des Angeklagten, das ihn mit längerem Haar und Bart zeigt. Die Schwarz-Weiß-Aufnahme zeigt ihn mit längerem Haar und Bart. Laut Polizei soll Darwin es benutzt haben, um 2003 unter falschem Namen einen Pass zu erlangen.
Vor dem Richter äußerte sich der Beschuldigte nicht zu den Vorwürfen. Er bestätigte lediglich seinen Namen und sein Geburtsdatum. Nach vier Minuten war der Haftprüfungstermin schon beendet. Polizeisprecher Tony Hutchinson zeigte sich vor Journalisten am Montag besonders empört darüber, dass das Ehepaar auch seine eigenen Söhne so schwer getäuscht habe. Es gebe keinerlei Hinweise, dass die beiden jungen Männer vom Betrug gewusst hätten. Diese haben sich öffentlich von ihren Eltern abgewendet.