Das Thema im "Tatort" Zieht die Polizei wirklich Parapsychologen zurate?

Die Zukunft vorhersehen können - das wäre wohl nicht nur im Fall eines Mordes schön. Im "Tatort" nimmt ein Ermittler Trudes Visionen ernst. Ist das realistisch?

Übersinnliches sorgt diesmal für Grusel im "Tatort": Die junge Norwegerin Trude Bruun Thorvaldsen sieht Morde vorher. So träumt sie etwa, dass ihre Freundin Lisa von einem rothaarigen Mann in Handwerkerkleidung ermordet wird - wenig später ist diese tot. Und auch andere Menschen kommen in ihren ahnungsvollen Albträumen vor. Kommissar Stark glaubt an die parapsychologischen Fähigkeiten der jungen Frau und setzt in seinen Ermittlungen darauf.

Doch wie nah bewegt sich der Tatort-Plot an der Wirklichkeit? Beziehen Ermittler bei der Polizei tatsächlich parapsychologische Erkenntnisse in ihre Arbeit mit ein? "Nicht aktiv", sagt Carsten Neubert, Pressesprecher der Polizei München. "Wir haben hier natürlich niemand sitzen, der von sich annimmt, dass er parapsychologische Fähigkeiten besitzt, und den wir zu Fällen befragen."

Wird ein Mord, ein Diebstahl oder Ähnliches bekannt, gingen bei der Polizei aber immer wieder vereinzelt derartige Hinweise ein. Vor allem nach Aufrufen, in denen Zeugen gesucht werden. Manch vermeintlicher Seher liefere dann Hinweise zu der Tat oder dem Aussehen des Täters. "Bei uns melden sich auch Personen, die immer wieder solche Tipps geben - zu den unterschiedlichsten Fällen", sagte Neubert.

"Wie jeden anderen Hinweis auch, nehmen wir diese ernst", betont Neubert. "Niemand könnte es sich verzeihen, wenn man diese nicht überprüfen würde und dadurch jemand zu Schaden käme oder tatsächlich etwas daran wäre." Jedoch: Die Erfolgsbilanz ist nicht gerade überragend: "Bis jetzt hat noch kein einziger dieser Hinweise zu einem Erfolg geführt."

lea

PRODUKTE & TIPPS

Kaufkosmos

Mehr zum Thema