Abschiebehaft Indonesierin nimmt sich das Leben

Erneut hat sich ein Abschiebehäftling in Hamburg das Leben genommen. Eine 34-jährige Indonesierin erhängte sich in der Justizvollzugsanstalt Hahnöfersand, wie die Justizbehörde am Freitag mitteilte.

Erneut hat sich ein Abschiebehäftling in Hamburg das Leben genommen. Eine 34-jährige Indonesierin erhängte sich in der Justizvollzugsanstalt Hahnöfersand, wie die Justizbehörde am Freitag mitteilte. Eine Mitarbeiterin habe die Frau am Morgen tot in ihrem Haftraum gefunden.

Anfang März hatte sich ein junger Georgier nach einem Hungerstreik im Hamburger Haftkrankenhaus erhängt. Er sollte nach Polen abgeschoben werden, von wo er illegal eingereist war. Nach seinem Selbstmord hatte Hamburgs Innensenator Christoph Ahlhaus (CDU) angekündigt, die Abschiebehaft für Minderjährige auszusetzen. Später stellte sich heraus, dass der vermeintlich 17-Jährige bereits 25 war.

Die Frau aus Indonesien war der Justizbehörde zufolge im Februar wegen Verstoßes gegen das Aufenthaltsgesetz zu einer Bewährungsstrafe verurteilt und zuvor bereits in Abschiebehaft genommen worden. Am 9. April wurde sie in die Frauenanstalt der JVA verlegt. "Der Selbstmord von Yeni P. hat mich tief getroffen", sagte Justizsenator Till Steffen (GAL). "Wir tragen derzeit alle Informationen zu Yeni P. und ihrem Selbstmord zusammen und prüfen kritisch die Abläufe." Die Koalitionsfraktionen von CDU und GAL kündigten einen Runden Tisch zu Fragen rund um die Abschiebepraxis an - mit Vertretern von Justiz- und Innenbehörde, Parlament sowie Flüchtlingsorganisationen.

DPA
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