Frau Brailovskaia, ein internationales Forschungsteam hat das Handynutzungsverhalten von 800 Universitätsstudierenden sowohl aus den USA als auch aus dem Iran untersucht. Das Ergebnis: Sogenanntes "Doomscrolling" weckt Existenzängste, fördert Pessimismus und Depressionen. Was versteht man denn unter dem Begriff "Doomscrolling"?
Das ist ein neumodischer Begriff für den exzessiven Konsum von negativen Nachrichten in der Onlinewelt. Doom ist Englisch und bedeutet Unheil und scrollen ist das ständige Weiterblättern der Onlineseiten. Im Grunde beschreibt es also das Phänomen, dass Nutzer immer weiter nach dem "Unheil" online suchen. Gerade Social Media ist ein beliebter Ort für diese Suche.
Wieso das?
Während der Corona-Zeit habe ich gemeinsam mit meinen Kollegen untersucht, über welche Medien sich Menschen hinsichtlich der Pandemie informieren. Wir haben zwischen Printmedien, TV, Social Media und Online-News-Seiten unterschieden. Bei denen, die sich über Social Media informiert hatten, waren die Werte der psychischen Gesundheit deutlich schlechter als bei denen, die sich über andere Medienarten informiert haben.