Die britische Polizei hat in Verbindung mit dem Anschlag in Stockholm Ermittlungen aufgenommen. Am späten Sonntagabend sei in der Grafschaft Bedfordshire nördlich von London ein Haus durchsucht worden, sagte ein Polizeisprecher am Montag. Mehrere britische Zeitungen berichteten am Montag, dass der mögliche Stockholmer Attentäter an der Universität von Bedfordshire in Luton studiert habe.
Nach Polizeiangaben wurde bei der Durchsuchung kein gefährliches Material entdeckt, auch gab es keine Festnahmen. Die Polizei wollte sich nicht dazu äußern, ob der Einsatz in Luton war, bestätigte jedoch, dass er in Verbindung mit den beiden Explosionen stand, bei denen am Samstag im Zentrum der schwedischen Hauptstadt während der Haupteinkaufszeit zwei Menschen verletzt und der mutmaßliche Attentäter getötet wurde.
"The Daily Mail" und "The Daily Telegraph" berichteten, der von einer islamistischen Webseite als Attentäter identifizierte Taimur Abdel Wahab habe in den letzten Jahren in Luton gelebt und studiert. Die Frau und beiden kleinen Töchter des Mannes, der angeblich Ende zwanzig ist, leben demnach weiterhin in der Stadt, rund 50 Kilometer nördlich von London. Den Berichten zufolge studierte er Sporttherapie.
Nach Angaben des "Telegraph" stammt Taimur Abdel Wahab ursprünglich aus dem Irak. 1992 sei er von Bagdad nach Schweden gezogen, bevor er 2001 nach England zum Studium gekommen sei. Nachbarn wollen ihn der Zeitung zufolge noch vor zwei-ein-halb Wochen in Luton gesehen haben. Das britische Innenministerium wollte die Berichte zunächst nicht kommentieren. Die Universität war für eine Erklärung nicht zu erreichen.
Die islamistische Webseite "Schumuch el Islam" hatte am Sonntag ein Photo von einem Mann mit schwarzer Jacke, dunkler Brille und Dreitagebart vor einer grünen hügeligen Landschaft veröffentlicht und behauptet, es handele sich dabei um den Attentäter von Stockholm. "Das ist unser Bruder, der Mudschahid Taimur Abdel Wahab, der die Märtyrertat in Stockholm vollbracht hat", hieß es auf der Seite.
Die schwedischen Behörden bestätigten, dass es sich bei den Explosionen in Stockholm womöglich um einen Selbstmordanschlag handelte. Sollte sich dies bewahrheiten, wäre es der erste in der Geschichte Schwedens.