Auslieferung von Viktor Bout "Händler des Todes" oder ehrenwerter Geschäftsmann?

Die Auslieferung des Waffenhändlers Viktor Bout aus Thailand an die USA rückt näher. Ein Gericht in Bangkok verwarf am Dienstag zusätzliche Anklagepunkte, die das Auslieferungsverfahren ins Stocken gebracht hatten.

Die Auslieferung des Waffenhändlers Viktor Bout aus Thailand an die USA rückt näher. Ein Gericht in Bangkok verwarf am Dienstag zusätzliche Anklagepunkte, die das Auslieferungsverfahren ins Stocken gebracht hatten. Für Geldwäsche und Betrug lägen nicht genügend Beweise vor, urteilte das Gericht. Ein Berufungsgericht hatte bereits im August entschieden, dass der 43-jährige Russe an die USA ausgeliefert werden kann. Dort ist er wegen Verschwörung zur Ermordung von US-Bürgern angeklagt. Die endgültige Entscheidung will Thailands Ministerpräsident Abhisit Vejjajiva fällen.

Über Bout streiten sich die USA und Russland. Die USA bezeichnen Bout als "Händler des Todes" und werfen ihm vor, die radikalislamischen Taliban in Afghanistan, das Terrornetzwerk Al- Kaida und Rebellengruppen in anderen Weltregionen mit Waffen beliefert zu haben. Russland bezeichnet ihn dagegen als ehrenwerten Geschäftsmann und verlangt seine Freilassung.

"Wenn irgendjemand versucht, ihn auszuliefern, werde ich dagegen Einspruch einlegen", kündigte Bouts Anwalt Lak Nithiwatanawichan nach dem Urteil an. Bout hatte sich erst im September persönlich an den russischen Präsidenten gewandt. "Ich bitte Sie, alles Mögliche für meine Heimkehr zu tun", schrieb er an Dmitri Medwedew.

Bout war 2008 in Bangkok festgenommen worden. Vorausgegangen war eine verdeckte Aktion von US-Agenten, die sich als Waffenkäufer für eine Rebellenarmee in Kolumbien ausgaben.

DPA
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