Detroit Bankräuber nimmt Uber zum Überfall –und lässt den Fahrer draußen warten

Ein Polizeiauto aus Detroit. Die Polizei konnte den mutmaßlichen Täter nach seiner Uber-Fahrt schnell festnehmen.
Die Polizei von Detroit konnte den mutmaßlichen Täter schnell festnehmen, nachdem er für seine Tat Uber genutzt hatte (Symbolbild)
© Adam J. Dewey/ / Picture Alliance
Nach der Tat wieder davonzukommen, ist ein wichtiger Teil eines erfolgreichen Banküberfalls. Der Plan eines Räubers in den USA ging allerdings gehörig nach hinten los.

Der Fluchtwagen ist ein essenzieller Teil jedes spektakulären Überfalls – zumindest wenn man den Hollywood-Blockbustern wie "Heat" oder "Baby Driver" glauben darf. Was aber, wenn man keinen spezialisierten Stuntfahrer zur Hand hat? Ein Bankräuber aus den USA setzte einfach auf einen Fahrdienst. Und wurde nun genau deswegen eingebuchtet.

Das meldete die Polizei von Detroit nach Angaben von "Fox News". Demnach war gegen 17 Uhr am Donnerstag ein Notruf bei den Behörden eingegangen: eine Bank im Stadtteil Southfield war überfallen worden. Der Fluchtwagen wurde bereits kurze Zeit später in der Nähe ausgemacht und von Beamten angehalten. Der Mann am Steuer fiel allerdings aus allen Wolken: Er hatte einen Fahrgast zur Bank gefahren, dort auf ihn gewartet und dann wieder von der Bank aus mitgenommen und mittlerweile abgesetzt, versicherte der Uber-Fahrer den Polizisten glaubwürdig. Von dem Überfall hatte er gar nichts mitbekommen.

Einfache Festnahme nach Uber-Fahrt

Dass die Beamten den als Täter verdächtigten Jason C. trotzdem innerhalb kürzester Zeit festnehmen konnten, lag ausgerechnet an seiner erfolgreichen Flucht: Er hatte sich so sicher gefühlt, dass er sich vom Uber-Fahrer direkt nach Hause hatte fahren lassen. Weil bei der Registrierung für den Fahrdienst auch die persönlichen Daten angegeben werden müssen, hätte die Polizei die Adresse allerdings auch bei einem anderen Fahrtziel herausbekommen.

Als sie C. auf der Straße stellten, fragten die Beamten zunächst, ob er angeschossen worden sei – weil seine Kleidung komplett rot eingefärbt war. Der Tatverdächtige war zwar unverletzt, die Farbe brachte ihm allerdings trotzdem weitere Probleme ein: Sie stammte aus einer Farb-Patrone in den geraubten Geldbündeln, die bei Verlassen der Bank losgegangen war. Sie hatte nicht nur die Banknoten unbrauchbar gemacht, sondern auch C. kräftig eingepudert, als er das Geld aus dem Beutel holen wollte.

Bishop Lamor Whitehead während eines Raubüberfalles in New York City
Überfall bei Live-Predigt: Bewaffnete nehmen "Bling Bling Bishop" 400.000-Dollar-Schmuck ab
Raub vor laufender Kamera: Bewaffnete nehmen "Bling Bling Bishop" 400.000-Dollar-Schmuck ab

Verzweifelte Tat zur Weihnachtszeit

Die Polizei vermutet hinter der Tat reine Verzweiflung. "Es gibt eine Menge Anspannung, ob man sich Geschenke für seine Liebsten leisten kann", äußerte ein Sprecher der Polizei Verständnis für den finanziellen Druck der Weihnachtszeit. "In dieser Zeit des Jahres versuchen manche Menschen deshalb, unsere Gesellschaft auszunutzen und diese Art von Verbrechen zu begehen." 

Den Fahrdienst hatte C. nach eigenen Angaben genutzt, weil er seinen Führerschein verloren hatte. Und sich nicht traute, ohne einen zu Fahren. Das könnte nun schwere Folgen für ihn haben: Er wurde wegen schweren Bankraubs angeklagt. Die nun festgelegte Kaution von einer halben Million Dollar wird er kaum aufbringen können.

PRODUKTE & TIPPS