Zu Prozessbeginn wegen schweren sexuellen Missbrauchs in 775 Fällen hat der Angeklagte die Vorwürfe vor dem Landgericht in Dessau-Roßlau teilweise eingeräumt. Er wisse, dass "Sex mit Kindern" nicht richtig sei, er könne es aber nicht kontrollieren, ließ der 59-Jährige über seinen Verteidiger am Dienstag erklären. Nachfragen des Gerichtes ließ der Mann nicht zu.
Der Mann aus Dessau-Roßlau soll laut Staatsanwaltschaft mehr als zehn Jahre lang ein Mädchen und einen Jungen teilweise schwer sexuell missbraucht haben. Angeklagt sind 775 Fälle. Die Kinder waren zu Beginn der vorgeworfenen Taten laut Staatsanwaltschaft neun beziehungsweise zehn Jahre alt und gehören laut MDR zum "familiären Umfeld" des Angeklagten. Der Missbrauch habe sich demnach überwiegend in der Dessauer Wohnung und im Gartenhaus des 59-Jährigen ereignet.
Missbrauchsprozess in Dessau-Roßlau
Für den Prozess sind vorerst sieben Verhandlungstage bis Mitte November angesetzt. Dazu sind mehrere Zeugen geladen, darunter die beiden Opfer und Ermittlungsbeamte. Die Richterin schloss am Dienstag für Teile des Prozesses die Öffentlichkeit aus, um die Persönlichkeitsrechte der Opfer zu schützen. Dem bisher nicht vorbestraften Angeklagten droht eine mehrjährige Gefängnisstrafe. Auch die Unterbringung in einer geschlossenen Einrichtung kommt grundsätzlich in Betracht.
Weitere Quelle: "MDR.de".