Nach der brutalen Prügelattacke auf zehn Polizisten in Düren hat die Polizei am frühen Mittwochmorgen zwei Haftbefehle vollstreckt. Denen durch Spezialeinsatzkräfte Festgenommenen wird vorgeworfen, am vergangenen Samstag aus einer größeren Gruppe heraus mehrere Polizeibeamte körperlich angegriffen und zum Teil schwer verletzt zu haben. Auslöser war demnach ein Streit um ein Knöllchen wegen Falschparkens.
Der Zugriff erfolgte Angaben der Polizei bereits in den frühen Morgenstunden. Die gesuchten Männer im Alter von 27 und 46 Jahren seien an ihrer Wohnanschrift angetroffen und widerstandslos festgenommen worden, schreiben die Beamten in ihrer Pressemitteilung. Zwei weitere Beschuldigte gingen der Polizei indes nicht ins Netz. Nach ihnen werde international gefahndet, heißt es.
Verdächtige am Wochenende erstmals festgenommen
Bei den Verhafteten soll es sich laut "Focus Online" um Vater und Sohn handeln. Die beiden Tatverdächtigen sowie ein weiteres 25-jähriges Familienmitglied waren bereits am Wochenende festgenommen, wenig später aber auf Anweisung eines Richters wieder freigelassen worden. Demnach hatte dieser keine Flucht- oder Verdunkelungsgefahr gesehen. Erst nach einer Beschwerde der Staatsanwaltschaft und im Zuge der Ermittlungen seien am Dienstag neue Haftbefehle erlassen worden, heißt es weiter.
Auch bei den derzeit noch Flüchtigen im Alter von 22 und 28 Jahren soll es sich "Focus Online" zufolge um Söhne des 46-jährigen Tatverdächtigen handeln. Ebenso werde gegen einen weiteren 15-jährigen Sohn ermittelt. Gegen diesen lege jedoch kein Haftbefehl vor.
Polizei Düren sah sich "roher Gewalt" ausgesetzt
Auslöser der Attacke auf die Einsatzkräfte am 12. November war ein Streit über ein Knöllchen wegen Falschparkens. Ein Mitarbeiter des Ordnungsdienstes war beim Ausstellen des Strafzettels demnach so heftig bedroht worden, dass er die Polizei zu Hilfe rief. Die eintreffenden Polizisten hätten sich am Einsatzort "roher Gewalt und Aggression" ausgesetzt gesehen, heißt es im Polizeibericht vom Wochenende. Unter anderem soll der 28-jährige Flüchtige einem Beamten mit einem Radschraubenschlüssel schwerste Gesichtsverletzungen zugefügt haben. Neun weitere Polizisten wurden bei dem Angriff leicht oder mittelschwer verletzt.