In England ist eine 19-Jährige von der Polizei befreit worden, die seit zehn Jahren von ihren eigenen Eltern in ihrem Zuhause gefangen gehalten worden sein soll. Die Eltern sollen festgenommen worden sein. Wie die britische "Sun" berichtet, wurde das Mädchen aus der Kleinstadt Tenterden in der Grafschaft Kent als Neunjährige von der Schule genommen, damit die Eltern sie zu Hause unterrichten können. Seitdem soll sie nicht mehr gesehen worden sein.
Sie soll sich in einem erschütternden Zustand befunden haben, als man sie befreite und jetzt sowohl ärztliche als auch psychische Hilfe bekommen. Wie es heißt, hat die junge Frau in all den Jahren weder einen Haus- noch Zahnarzt besucht.
Behörden verloren Mädchen aus den Augen
Warum das Verschwinden des behinderten Mädchens niemandem aufgefallen war, müssen jetzt die Behörden klären. Im Bericht heißt es dazu nur, das Bildungsamt und der Sozialdienst habe sie "aus den Augen verloren". "Da müssen viele Fragen gestellt werden, wie so etwas passieren konnte", zitiert die "Sun" eine nicht näher genannte Quelle.
Nachbarn sollen auf den Teenager aufmerksam geworden sein und die Polizei alarmiert haben, weil sie sich um das Wohlergehen der jungen Frau sorgten. Die Eltern wurden demnach wegen Vernachlässigung festgenommen, inzwischen aber wieder gegen Kaution freigelassen.
Der Fall erinnert an den von Natascha Kampusch. Die Österreicherin wurde am Morgen des 2. März 1998 auf dem Weg zur Schule von einem arbeitslosen Nachrichtentechniker in Wien entführt und in dessen Haus im Osten der Stadt in ein Kellerverlies gesperrt. Kampusch war damals erst zehn Jahre alt und ging in die vierte Klasse einer Grundschule. Erst nach acht Jahren in Gefangenschaft gelang der damals 18-Jährigen die Flucht. Später erwarb sie das Haus, indem sie jahrelang gefangen gehalten wurde.
Quelle: "Sun"