Der Fall der Familie Schulze aus Drage hält die Polizei weiter in Atem: Nachdem der Einsatz von Tauchern in der Elbe am Dienstag keine Hinweise auf das Schicksal von Mutter Sylvia und Tochter Miriam gebracht hat, durchkämmt nun eine Hundertschaft der Bereitschaftspolizei das Deichvorland der niedersächsischen Ortschaft.
Bei der Suche werden nach Angaben der Polizei erneut auch Leichenspürhunde eingesetzt. Der Einsatzbereich erstrecke sich entlang des Deiches über eine Länge von rund drei Kilometern, heißt es. Die Aktion werde voraussichtlich bis in den späten Nachmittag dauern.
Polizeitaucher hatten am Dienstagnachmittag ein weiteres Mal an einem Badeplatz in der Nähe des Wohnhauses der Familie nach Sylvia und Miriam Schulze gesucht. Die Stelle liegt nur rund einen Kilometer Luftlinie vom Haus der Vermissten entfernt und war von der Familie gern aufgesucht worden, wie Polizeisprecher Jan Krüger stern.de mitteilte. Wegen des niedrigeren Wasserstandes der Elbe war der Suchbereich erweitert worden. "Wir wollen versuchen, weiter in Richtung Flussmitte zu kommen", hatte Krüger vor dem Einsatz erklärt.
Außerdem werde nun nicht mehr von einem Unglück ausgegangen, so der Polizeisprecher. "Mittlerweile ist die Vermutung einer Familientragödie relativ groß geworden, so dass wir jetzt die Suche dahingehend ausdehnen müssen, darüber nachzudenken, wo eventuell Körper versteckt worden seien können." Eine konkrete Spur ergab sich aus dem Einsatz der Taucher aber nicht.
Die 43 Jahre alte Sylvia Schulze und die zwölfjährige Tochter Miriam werden seit dem 22. Juli vermisst. Der 41-jährige Vater Marco Schulze wurde vergangenen Freitag tot aus der Elbe geborgen. Er hatte sich allem Anschein nach selbst getötet. Die Polizei schließt nicht aus, dass er vorher seine Frau und seine Tochter umbrachte.