Auf der Suche nach neuen Anhaltspunkt im Fall der Familie Schulze aus Drage hat die Polizei erneut die Elbe ins Visier genommen. Taucher suchten am Nachmittag ein weiteres Mal an einer beliebten Badestelle in der Nähe des Wohnhauses der Familie nach Sylvia und Miriam Schulze. Die 43 Jahre alte Mutter und die zwölfjährige Tochter werden seit dem 22. Juli vermisst. Der 41-jährige Vater Marco Schulze wurde vergangenen Freitag tot aus der Elbe geborgen. Die Ermittler befürchten ein Familiendrama.
Der Badeplatz liegt nur rund einen Kilometer Luftlinie vom Haus der Vermissten entfernt. Es sei eine Stelle, die von der Familie gern aufgesucht worden sei, teilte Polizeisprecher Jan Krüger stern.de mit. Die Einsatzkräfte hatten dort schon vor Tagen erfolglos nach Hinweisen getaucht. Nun sei der Wasserstand der Elbe niedriger und der Suchbereich werde erweitert. "Wir wollen versuchen, weiter in Richtung Flussmitte zu kommen", erklärte Krüger.
Außerdem werde nun nicht mehr von einem Unglück ausgegangen. "Mittlerweile ist die Vermutung einer Familientragödie relativ groß geworden, so dass wir jetzt die Suche dahingehend ausdehnen müssen, darüber nachzudenken, wo eventuell Körper versteckt worden seien können", sagte der Polizeisprecher.
Die am Montag öffentlich gemachte Suche nach einer Schubkarre, die im Haushalt der Familie Schulze fehlt, brachte keine neuen Hinweise auf das Schicksal der Vermissten. Ein Zeuge habe sich gemeldet und berichtet, dass sich die Schubkarre schon seit Längerem bei ihm befinde, teilte die Polizei mit. Auch aus dem am Fundort der Leiche des Vaters entdeckten Damenfahrrad und dem am Wedeler Bahnhof gefundenen Herrenrad der Familie hätten sich keine weiteren Spuren ergeben.