Block-House-Gründer Eugen Block über seinen Aufstieg zum Steakhauskönig: "Die erste Million ist die einzige, die für mich zählt"

Block-House-Gründer Eugen Block
Block-House-Gründer Eugen Block
© Stefan Hoyer / PublicAd / Picture Alliance
Das Familiendrama um die Entführung von zwei seiner Enkelinnen schlägt derzeit hohe Wellen. 2014 sprach der Block-House-Gründer Eugen Block über seinen Aufstieg mit der Restaurantkette und einen geschäftlichen Fehlschlag 

Anmerkung der Redaktion: Dieses Interview erschien zuerst 2014 im Wirtschaftsmagazin "Capital", das wie der stern Teil von RTL Deutschland ist.

Herr Block, wie kamen Sie ausgerechnet auf Steaks?
Das war in Kalifornien. Mir gefielen die Steakrestaurants in ihrer Skihütteneinfachheit. Ich dachte: "Das mache ich in Deutschland!" Ende der Sechziger gab es hier nur Tischdeckenrestaurants für feines Ausgehen. Meine Pionierarbeit war, einen neuen Restauranttyp zu schaffen, der essen gehen in unkomplizierter Form volkstümlich machte.

Wie waren Ihre Startbedingungen?
Ich hatte eine gute internationale Ausbildung. Mit sechs Geschwistern zu Hause, aber nur wenig Geld. Trotzdem steuerte meine Mutter 10.000 Mark für meinen Start in die Selbstständigkeit bei. 1968 kannte ich meine spätere Frau Christa schon, verheiratet waren wir aber noch nicht. Ich wollte mich erst binden, wenn ich selbst für eine Familie hätte sorgen können. Für meine Rente wollte ich auch selbst sorgen.

Wann war die erste Million da?
Im Hamburger Stadtteil Wandsbek eröffnete ich 1972 mein viertes Block House. Das war der Durchbruch. Am sechsten Tag nach der Eröffnung stand ich in der Warteschlange. Da war ich so sicher, dass ich meiner Frau in euphorischer Hochstimmung erklärt habe: "Jetzt werde ich Millionär!" Seither habe ich mir kein Vermögensziel mehr gesetzt. Die erste Million ist die einzige, die für mich zählt.

Haben Sie sich etwas gegönnt?
Ich habe mir ein neues Auto gegönnt, einen 230er Mercedes. Aber vorrangig ging es mir immer um ein gesundes Wachstum meines Unternehmens. Als 1973 unser erstes Kind geboren wurde, suchten wir uns ein schönes Grundstück im Hamburger Alstertal aus. Das wurde das Zuhause unserer Familie.

Hat das Geld Ihr Leben verändert?
Ich bin immer sparsam und bescheiden geblieben. Das Geld blieb im Unternehmen für weiteres Wachstum, etwa für die Gründung des Hotels Grand Elysée. Außerdem konnte ich mir den Traum einer eigenen Gasthausbrauerei erfüllen. Insofern hat Geld mein Leben positiv verändert, vor allem unternehmerisch für Investitionen.

Mit der Gründung einer eigenen Fluglinie in den 80er-Jahren haben Sie aber einen Rückschlag erlitten. Hat Sie das geärgert?
Als Unternehmer setze ich meine Ideen um. Mit Hamburg Airlines war ich persönlich zwar nicht erfolgreich, aber Hamburg hat heute doppelt so viele Verbindungen in europäische Metropolen wie Ende der 80er-Jahre. Es war mein Ziel, dass möglichst viele Städte nonstop und damit für den Reisenden möglichst schnell erreichbar sind. Meine Idee war also richtig!

Jetzt kämpfen Sie gegen die, wie Sie sagen, "raffgierigen" Hotelportale, die für Onlinebuchungen bis zu 25 Prozent Provision verlangen. Was treibt Sie da an?
Wir kämpfen für ein Umdenken und wollen die Marktverhältnisse wieder zurechtrücken. Den Hoteliers muss bewusst werden, dass die Buchungsportale von heute der Branche schaden. Sie machen den Preis kaputt und verlangen unangemessen hohe Provisionen für zu wenig Leistung. Bei uns bekommt der Gast den besten Service und kann kostenfrei stornieren. Buchungen über Portale sind 15 Euro teurer.

wue

PRODUKTE & TIPPS