- 4 von 5 Punkten
- Ein zum Ende hin überzeugendes Familiendrama
Worum geht's?
Der kleine Emil wird tot im Wald gefunden. Für seine Mutter Judith (Laura Tonke) und Stiefvater David Kovacic (Lenn Kudrjawizki) bricht eine Phase der stummen Trauer an. Und der Ungewissheit. Denn die Kommissare Batic (Miroslav Nemec) und Leitmayr (Udo Wachtveitl) haben keine Spur, wer der Täter sein könnte. Emil war am Abend seines Verschwindens im Haus einer befreundeten Familie gewesen. Die scheint mehr als ein Geheimnis zu verbergen. Hat einer von ihnen mit dem Tod des Kindes zu tun?
Warum lohnt sich dieser "Tatort"?
Ein Kind zu verlieren, ist das Schlimmste, was einer Mutter widerfahren kann. Diese Trauer glaubwürdig darzustellen, ist schauspielerisch schwer. Laura Tonke gelingt dies bravourös. Ebenso beeindruckend sind die Leistungen von Victoria Mayer und Hans Löw, die das befreundete Ehepaar spielen und an deren Minenspiel man ansieht, wie es unter der perfekten Fassade brodelt. Das ist großes Schauspieler-Fernsehen.
Was stört?
Erst sehr spät entscheidet sich der Film (Buch: Stefan Hafner und Thomas Weingartner, Regie: Christopher Schier), welche Richtung er eigentlich einschlagen will. Lange Zeit wirkt es wie eine Studie über die Trauer - ehe der Fall in der zweiten Hälfte noch einmal richtig Fahrt aufnimmt.
Die Kommissare?
Keine Mätzchen, kein privates Geplänkel: "Lass den Mond am Himmel stehn" ist so intensiv, dass kein Platz für irgendwelche Nebenkriegsschauplätze bleibt. Und das ist wohltuend.

Ein- oder Ausschalten?
Auch wenn das Thema alles andere als heiter ist - diesen Film sollten Sie nicht verpassen.
Die "Tatort"-Folge "Lass den Mond am Himmel stehn" wurde erstmals am 7. Juni 2020 ausgestrahlt. Die ARD wiederholt den Fall am Sonntag, 21. August, um 20.15 Uhr.
Batic und Leitmayr ermittelten auch in diesen Fällen: