- 2 von 5 Punkten
- Kein Kriminalfall, sondern ein Blick in die Vergangenheit von Kommissar Franz Leitmayr
Worum geht's?
Vor wenigen Stunden surfte er noch unbeschwert auf dem Münchner Eisbach, jetzt liegt Mikesch Seifert (Andreas Lust) in seiner Blutlache. Er wurde auf dem Weg nach Hause in einem Tunnel niedergestochen. Seifert erwacht im Krankenhaus, wo ihn die Kommissare Ivo Batic (Miroslav Nemec) und Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) zum Täter befragen wollen. Es stellt sich heraus: Seifert und Leitmayr sind alte Freunde, verbrachten vor 35 Jahren einen gemeinsamen Sommer in Portugal. Die Ermittlungen sind noch gar nicht richtig im Gange, da flüchtet Leitmayrs Kumpel schwer verletzt aus der Klinik, denn er hat noch ein Geschäft zu erledigen, das nicht nur ihn in große Schwierigkeiten bringt.
Warum lohnt sich dieser "Tatort"?
Sommer, Sonne, Eisbach: "Die ewige Welle", so der Titel des 81. Falls von Batic und Leitmayer, liefert idyllische Aufnahmen von den Isarauen und den waghalsigen Surfern, die sich im Englischen Garten in die Fluten stürzen. Ein Hauch der US-Erfolgsserie "Breaking Bad" ist auch zu spüren. Sonst packt einen allerdings nicht viel an dem Münchner "Tatort".
Was stört?
Es gibt immer wieder "Tatorte", die die Kommissare zu Opfern machen, sie persönlich in die Ermittlungen hineinziehen. In diesem Fall ist Leitmayr nicht nur betroffen, sondern die Hauptfigur der Geschichte. Es geht um seine Vergangenheit als kiffender, Gedichte schreibender Surferboy. Seine Ménage à trois mit Mikesch Seifert und einer Frau, Frida de Kuyper. Es werden nur persönliche Befindlichkeiten, verpasste Chancen und eingeschlagene Lebensweg thematisiert. Auf einen spannenden Kriminalfall wartet man vergebens – für einen "Tatort" definitiv zu wenig.
Die Kommissare?
Ivo Batic kämpft mit unkonventionellen Methoden gegen seine Rückenschmerzen und Franz Leitmayr mit der Frage, ob er einen erwachsenen Sohn hat. Er erfährt, dass seine Jugendliebe Frida schwanger war, nachdem er sie gemeinsam mit Mikesch Seifert in Portugal sitzen gelassen hatte. Wer der Vater des Jungen ist, ist allerdings unklar.

Ein- oder ausschalten?
In über 80 Fällen haben Batic und Leitmayr seit Anfang der Neunziger ermittelt. Klar, dass da auch mal schwächere Episoden dabei sind. Der aktuelle "Tatort" gehört leider dazu. Wenn Sie ihn verpassen, verpassen Sie nichts.
Der "Tatort: Die ewige Welle" wurde erstmals am 26. Mai 2019 ausgestrahlt. Die ARD wiederholt den Fall am 4. April 2021 um 20.15 Uhr