Der nach drei nächtlichen Feuerserien auf der norddeutschen Urlaubsinsel Sylt festgenommene mutmaßliche Brandstifter hat die Taten vor dem Haftrichter gestanden. Das teilte die Polizei in Husum am Montag mit. Der 46-Jährige, ein Taxifahrer aus Westerland, habe "die komplette Serie" von Brandstiftungen zugegeben, sagte eine Sprecherin. Nach der Vernehmung am Sonntag wurde demnach ein Haftbefehl gegen den Mann verhängt; er sitzt seither in Flensburg in Untersuchungshaft.
Seit der Nacht zum vergangenen Montag hatte es auf Sylt bei drei Brandserien mehr als ein Dutzend Feuer gegeben. Dabei brannte es unter anderem in einem Hotel, einer Jugend- und Erwachsenenbildungsstätte, einem Altenheim, einem Krankenhaus und einer Kneipe. Zudem gingen mehrere Müllcontainern und Schuppen in Flammen auf. Die meisten Feuer konnten schnell gelöscht werden. Das Hotel und die Bildungsstätte wurden durch Feuer oder Rauch jedoch schwer beschädigt. Etwa 400 Menschen mussten allein in einer Nacht die Gebäude verlassen, in denen sie schliefen. Sieben Menschen wurden verletzt.
Der Verdächtige war in der Nacht zum Samstag bei der dritten Feuerserie in der Nähe eines neuerlichen Brandorts festgenommen worden. Dank der Wachsamkeit eines 13-Jährigen konnte ein Feuer an einem Reetdachhaus noch im Anfangsstadium gelöscht werden. Zusätzlich gab der 46-Jährige nach Angaben der Polizeisprecherin zu, bereits am Mittwoch der vorvergangenen Woche ein weiteres Feuer in einem Mehrfamilienhaus auf Sylt gelegt zu haben. Auch in diesem Fall hatten die Beamten Brandstiftung nicht ausgeschlossen.