Einen entsetzlichen Fund hat ein 36-jähriger Mann im Keller seines Wohnblocks im nordfranzösischen Valognes bei Cherbourg gemacht: Dort lagen die Leichen von fünf Babys in Plastiksäcken verpackt, hieß es nach Gerichtsangaben von Freitag. Der Mann war durch den Leichengeruch aufmerksam geworden und hatte die Polizei alarmiert. Die Gefährtin des Mannes habe gestanden, die toten Babys dort gelagert zu haben, hieß es.
Unklarheit über Vaterschaft
Die 35 Jahre alte Frau, ihr Lebensgefährte sowie ihr Ex-Freund- wurden festgenommen. Unklar ist, wer der Vater der Babys ist. Die Ermittlungen sind nach Angaben der Staatsanwaltschaft "schwierig und sehr komplex". Es müsse geklärt werden, wie die Frau die Babys zur Welt gebracht habe, ohne dass jemand aus ihrer Umgebung davon gewusst habe.
Sie sei zwischen 1999 und 2006 fünf Mal schwanger gewesen, habe die Frau gestanden. Die Babys habe sie allein in ihrem Zimmer bekommen. Unklar ist, wie die Babys gestorben sind - ob die Mutter sie abgetrieben, nach der Geburt getötet oder einfach ohne Pflege hat sterben lassen. Eine Autopsie soll klären, ob die Babys lebensfähig gewesen seien.
Ex-Freund "durfte nie in den Keller"
Ihr Ex-Freund, mit dem die berufslose Frau zehn Jahre lang zusammengelebt hat, soll nach Zeugenaussagen etwas geahnt haben. "Ich durfte nicht in den Keller gehen, weil dort wahrscheinlich Föten lagen", soll er seiner jetzigen Freundin gestanden haben.
Psychiater sprechen in derartigen Fällen, die nicht selten vorkommen, von einer Leugnung der Schwangerschaft. Die Mutter lehnt den Gedanken einer Schwangerschaft ab, was bis zur Tötung der Babys gehen kann. Da diese Frauen häufig auch keinen dicken Bauch bekommen, bleibt die Schwangerschaft unbemerkt und kann so auch vor Partnern oder Ehemännern verborgen werden.