Geldstrafe für fahrlässige Tötung 52-Jähriger ließ Freundin wochenlang verletzt liegen

Bei einem Unfall im Haushalt brach sich eine Frau den Oberschenkelhals. Wochenlang vegetierte sie in ihrer Wohnung vor sich hin. Später starb sie. Jetzt wurde ihr Lebensgefährte verurteilt.

Mehrere Wochen hat ein Görlitzer seine verletzte Lebensgefährtin ohne medizinische Hilfe im Wohnzimmer liegenlassen. Die Frau starb. Gut ein Jahr später ist der 52-Jährige nun zu einer Geldstrafe von 1200 Euro wegen fahrlässiger Tötung verurteilt worden, wie die Staatsanwaltschaft Görlitz am Dienstag mitteilte. "Er hat darauf vertraut, dass es nichts Schlimmes ist", berichtete ein Sprecher der Anklagebehörde.

Die Frau war im Juni 2012 im Haus gestürzt und hatte sich den Oberschenkelhals gebrochen. Da sich die 56-Jährige danach nicht mehr selbstständig fortbewegen konnte, blieb sie auf dem Wohnzimmerboden liegen. Mindestens zwei Wochen lang soll ihr Partner nach Angaben des Gerichts keinen Arzt gerufen haben, obwohl ihm der Zustand der Frau bewusst war.

Erst als Bekannte die wundgelegene Frau fanden, kam die 56-Jährige ins Krankenhaus, wo sie Mitte Juli starb. Bei früherer chirurgischer Versorgung hätte sie nach Einschätzung der Rechtsmediziner überlebt. Nach Auffassung der Richter ist der Mann durch sein Nichtstun zumindest fahrlässig für den Tod der Frau verantwortlich.

DPA
ono/DPA

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