Polizei sucht Tatverdächtigen Pilger soll erst den Jakobsweg gelaufen sein, dann seine Freundin erwürgt haben

Ein Teil des Jakobswegs in Deutschland
Ein Teil des Jakobswegs in Deutschland
© Nicolas Armer/DPA
Auf dem Jakobsweg hat man viele hundert Kilometer lang Zeit, über sein Leben nachzudenken. Christan Irle hat nach dem Pilgern seine Freundin erwürgt. Davon ist die Staatsanwaltschaft überzeugt. Die Polizei sucht jetzt nach dem Mann.

Anfang April hatte eine Spaziergängerin in einem Waldstück in Seelze bei Hannover, in der Nähe des Mittellandkanals, eine unbekannte Tote gefunden. Schnell stand fest: Die Frau wurde gewaltsam zu Tode gebracht; erwürgt, laut Obduktion. Auch die Identität der Toten war rasch geklärt: Eine 29-Jährige, die in der Region kurz zuvor bereits als vermisst gemeldet worden war und deren Freund gerade erst von einer Reise zurückgekehrt war.

Nach diesem Freund, Christian Irle, fahndet die Polizei jetzt öffentlich. Das teilt die Staatsanwaltschaft Hannover mit. Die Kriminalpolizei war in ihren Ermittlungen auf Hinweise gestoßen, dass Irle und die tote Frau ein Liebespaar gewesen waren.

Wie "Bild.de" berichtet, war Irle kurz vor seiner mutmaßlichen Tat noch auf dem Jakobsweg unterwegs, mehr als 30 Tage lang pilgerte er nach Santiago de Compostela in Spanien. Die Staatsanwaltschaft Hannover geht von einer Beziehungstat aus. Hat Irle nach dem Pilgern seine Freundin getötet? Einer Mitpilgerin hatte Irle laut "Bild.de" erzählt, es gebe "keine Frau in seinem Leben". Zurück in Deutschland habe er davon gesprochen, er müsse zur Beerdigung einer Freundin.

Polizei sucht Zeugen

Als die Leiche seiner Freundin gefunden wurde, war Irle bereits untergetaucht. Polizei und Staatsanwaltschaft suchen nun mithilfe eines Fotos nach dem 41 Jahre alten Mann. Irle arbeitete als Krankenpfleger, er stammt aus der Hannoverschen Oststadt.

Die Staatsanwaltschaft beschreibt den Gesuchten als etwa 1,80 Meter groß und schlank. Er trage meistens eine Brille und wechselnd einen Dreitage- beziehungsweise Vollbart, teilt die Polizei mit. Als auffällig bezeichnet sie dessen Tattoos an beiden Unterarmen und in seinem Nacken (Andeutung einer Sonne).

Gesuchter Christian Irle
Gesuchter Christian Irle
© Staatsanwaltschaft Hannover

Zeugen, die Hinweise zum Aufenthaltsort des Gesuchten Christian Irle geben können, wenden sich bitte an den Kriminaldauerdienst Hannover unter der Telefonnummer 0511 109 5555.

jen

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