Der mexikanische Drogenboss Joaquín "El Chapo" Guzmán ist zum zweiten Mal aus der Haft in Mexiko ausgebrochen. Der einstige Chef des mächtigen Sinaloa-Kartells sei am Samstagabend aus dem Hochsicherheitsgefängnis Altiplano verschwunden, teilte die Nationale Sicherheitskommission am Sonntag mit. Überwachungskameras zeichneten demnach zuletzt Bilder von Guzmán im Duschbereich der Haftanstalt auf. Diese liegt 90 Kilometer westlich von Mexiko-Stadt.
Bereits der zweite Ausbruch
Die Behörden lösten Großalarm aus. Der Verkehr auf den Straßen der Region wurde den Angaben zufolge genauestens kontrolliert, Flüge vom nahegelegenen Flughafen Toluca wurden ausgesetzt. Guzmán war 2001 schon einmal aus dem Gefängnis ausgebrochen, wo er eine lange Haftstrafe verbüßte. Damals gelang ihm die Flucht, indem er sich in einem Wäschewagen der Haftanstalt versteckte. Erst 13 Jahre später, im Februar 2014, wurde er im Nordwesten des Landes gefasst. Guzmán, der als einer der mächtigsten Rauschgiftbarone der Welt galt, werden auch in den Vereinigten Staaten verschiedene Drogendelikte zur Last gelegt.
Das Sinaloa-Kartell kontrolliert weite Teile des Drogengeschäfts in Mexiko. Mit konkurrierenden Banden liefert es sich einen blutigen Krieg um die Kontrolle des Rauschgifthandels in die USA. Dabei wurden seit Ende 2006 nach jüngsten Angaben mehr als 80.000 Menschen getötet.