Der für die tödlichen Schüsse auf Kinder einer katholischen Schule in den USA verantwortliche Schütze hatte vor seiner Tat nach Regierungsangaben "Tötet Donald Trump" auf das Magazin eines Gewehres geschrieben. Ob es sich dabei um eine der Waffen handelte, die er bei der Gewalttat am Mittwoch in Minneapolis (US-Bundesstaat Minnesota) benutzte, führte Heimatschutzministerin Kristi Noem in ihrer Erklärung auf der Plattform X nicht aus. Laut ihren Angaben stand auf dem Gewehrmagazin auch "Für die Kinder" und "Wo ist Dein Gott?".
Die US-Bundespolizei FBI untersucht, ob die tödlichen Schüsse als inländischer Terrorakt und Hassverbrechen gegen Katholiken zu werten sind, wie FBI-Direktor Kash Patel auf X mitteilte. Der örtliche Polizeichef sagte am Nachmittag (Ortszeit), das Motiv sei nach wie vor unklar.
Schütze von Minneapolis schoss durch Kirchenfenster auf Schüler
Der Täter hatte nach Polizeiangaben drei Waffen bei sich – ein Gewehr, eine Schrotflinte und eine Pistole, die er alle legal erworben hatte. Er tötete zwei Kinder während eines Schulgottesdienstes im Norden der Vereinigten Staaten und verletzte mehr als ein Dutzend weitere Kinder sowie drei Erwachsene. Der Schütze schoss laut Polizei durch die Fenster einer Kirche auf die Schüler, die auf Kirchenbänken saßen. Später beging er nach Polizeiangaben Suizid.
Rat und Hilfe
Sie haben suizidale Gedanken? Hilfe bietet die Telefonseelsorge. Sie ist anonym, kostenlos und rund um die Uhr unter (0800) 1110111 und (0800) 1110222 erreichbar. Auch eine Beratung über E-Mail oder Chat ist möglich. Eine Liste mit bundesweiten Hilfsstellen findet sich auf der Seite der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention.
Noem sprach zunächst von einem 22 Jahre alten Täter, später dann von einem 23-Jährigen, der sich als Transperson bezeichnet habe. Transpersonen sind Menschen, die sich dem Geschlecht, das ihnen bei Geburt zugewiesen wurde, nicht zugehörig fühlen.
Die Polizei sprach auch von einem Manifest des Schützen auf der Video-Plattform Youtube, das ihn am Tatort zu zeigen scheine und "beunruhigende Texte" beinhalte. Der Inhalt sei mit Unterstützung des FBI aus dem Netz entfernt worden und werden nun von Experten geprüft. Eine Verbindung zwischen dem Schützen oder dessen Familie und der Kirche werde noch geprüft.
Der Vorfall ereignete sich zwei Tage nach Beginn des Schuljahres an der privaten Grundschule Annunciation mit rund 395 Schülern. Die Schule ist mit der gleichnamigen Kirche verbunden und liegt in einem Wohngebiet im Südosten der größten Stadt des Bundesstaates Minnesota.
"Dies war ein vorsätzlicher Gewaltakt gegen unschuldige Kinder und andere Gottesdienstbesucher", sagte der Polizeichef von Minneapolis, Brian O'Hara. "Die schiere Grausamkeit und Feigheit, in eine Kirche voller Kinder zu schießen, ist absolut unbegreiflich." Fernsehbilder zeigten, wie Eltern ihre Kinder aus dem Schulgebäude führten.
US-Präsident Donald Trump erklärte in den sozialen Medien, er sei über die Schießerei informiert worden und die Bundespolizei FBI sei vor Ort. Er rief dazu auf, für alle Beteiligten zu beten. Trump tauschte sich auch mit dem Gouverneur von Minnesota, Tim Walz, über die Gewalttat aus, wie ein Regierungsbeamter mitteilte.
"Zutiefst betrübt" äußerte sich auch der aus den USA stammende Papst. Das Oberhaupt der Katholiken spreche "allen, die von dieser schrecklichen Tragödie betroffen sind, insbesondere den Familien, die nun um den Verlust eines Kindes trauern, sein aufrichtiges Beileid und die Gewissheit seiner geistigen Nähe aus", hieß es in einem vom Vatikan veröffentlichten Schreiben.
Schusswaffengewalt in den USA Alltag
Seit Dienstagnachmittag hatte es in der Stadt im Mittleren Westen der USA drei weitere Schießereien gegeben. Dabei wurden der Polizei zufolge insgesamt drei Menschen getötet und sieben verletzt. Der Angriff auf die Schule stehe jedoch in keinem Zusammenhang mit den anderen Taten, sagte Polizeichef O'Hara.
In den USA gehört tödliche Schusswaffengewalt zum Alltag – laut Zahlen des Gesundheitsministeriums sind 2023 rund 46.700 Menschen durch Waffen gestorben. Pistolen und Waffen größerer Kaliber sind leicht zugänglich und millionenfach im Umlauf.
In Minneapolis ist die Zahl der Tötungsdelikte in den Jahren nach dem Tod von George Floyd bei einem Polizeieinsatz 2020 deutlich gestiegen.
Laut einer Datenbank der Initiative "Every Town for Gun Safety", die sich für strengere Waffengesetze ausspricht, gab es in diesem Jahr bis zum 22. August 24 tödliche Schusswaffenvorfälle in US-Schulen und auf deren Gelände mit 29 Todesopfern. Insgesamt zählte die Initiative bis zu dem Datum im aktuellen Jahr 90 Vorfälle mit Schüssen an Schulen.
Besonders folgenschwere Angriffe entfachen immer wieder Debatten über eine Verschärfung des Waffenrechts. Doch konkrete Fortschritte blieben bislang aus – vor allem aufgrund des Widerstands der Republikaner und der finanziell einflussreichen Waffen-Lobby, die Reformen seit Jahren blockieren.
Hinweis: Dieser Artikel wurde aktualisiert und um weitere Informationen ergänzt.