Missbrauchsfall Anita K. Polizei findet Leichenteile von vermisster Österreicherin

Eine junge Österreicherin wird von ihrem Vater missbraucht. Anschließend vergeht sich wohl auch ihr Pflegevater jahrelang an ihr und bringt sie vermutlich um. Der Fall hält Österreich seit Monaten in Atem. Jetzt ist die Leiche der Frau gefunden worden.

Der Ausbruch aus einer Missbrauchsbeziehung war ihr Tod: Auf einem Acker in der Slowakei sind Leichenteile einer monatelang vermissten jungen Österreicherin gefunden worden. Das Landeskriminalamt bestätigte am Mittwoch einen entsprechenden Bericht der Zeitung "Kurier".

Es wird vermutet, dass der Pflegevater die 23-Jährige seit der Kindheit missbraucht und schließlich getötet hat. Der 54-Jährige war Wochen nach dem Verschwinden des Mädchens im Oktober verhaftet worden und hatte sich in seiner Zelle erhängt.

Vor leiblichem Vater "gerettet"

Der Fall Anita K. aus Eggern im Waldviertel beschäftigte Österreich seit Monaten: Nach den Ermittlungen lebte die junge Frau mit ihrer heute 27 Jahre alten Schwester bereits viele Jahre bei dem Mann. "Nach außen hat er wie ein alleinerziehender Vater mit zwei Töchtern gewirkt", sagte der Leiter der niederösterreichischen Mordkommission, Leopold Etz. Der Mann soll die Mädchen bereits als Kinder vor ihrem leiblichen Vater, der sie auch missbrauchte, "gerettet" haben - um sich dann selbst an beiden zu vergehen.

Mit 23 Jahren brach Anita K. schließlich aus. Sie zog zu ihrer neuen Liebe, einem jungen Mann, und wollte sich am 28. Oktober ein letztes Mal mit ihrem Peiniger treffen. Als sie nicht zurückkehrte, ging ihr neuer Freund zur Polizei.

Leiche in der Slowakei verbrannt

Nach Ermittlungen der Behörden tötete der Mann die Frau bei dem Treffen, verbrannte ihre Leiche tags darauf auf einer stillgelegten Müllhalde in der Slowakei und vergrub ihre Knochen dort. Dabei wurden jedoch die slowakischen Behörden auf ihn aufmerksam, was wiederum die Polizei auf seine Spur brachte.

Die Knochen des Mädchens seien bereits Anfang Dezember entdeckt worden, nach mehrfachem DNA-Abgleich sei man sich nun sicher, so Etz. "Für uns ist der Fall abgeschlossen."

DPA
kng/DPA

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