Das auf Videos festgehaltene Vorgehen hatte Mark und Patricia McCloskey zu Vorbildern in den Augen konservativer Kreise gemacht und ihnen einen Auftritt auf dem Parteitag der Republikanischen Partei im August beschert.
Der Zwischenfall hatte sich im Laufe von Protesten gegen Rassismus und Polizeigewalt in St. Louis ereignet. Während Demonstranten an ihrer Villa vorbeigingen, positionierten sich die McCloskeys – beide Anwälte – davor mit einer Pistole und einem Automatikgewehr.
In einer Erklärung ihres Anwaltes wehrten sie sich damals gegen die Kritik und ließen verlauten, dass sie die aktuellen Proteste und die Botschaft dahinter ausdrücklich unterstützen würden. Es sei ihnen auch nicht um die friedfertigen Demonstranten gegangen, sondern darum, sich zur Wehr zu setzen, da einige der Demonstrierenden auf dem Weg zur Bürgermeisterin das eiserne Tor zu der privaten Siedlung zerstört und dann auf privaten Grund eingedrungen waren.
Ehepaar hatte Angst um sein Leben
In einem Interview, das der Ehemann einem TV-Sender gab, erklärte er sich solidarisch mit der Bürgerrechtsbewegung, bezeichnete jedoch die Gruppe, die durch seine private Siedlung zog immer wieder als "Mob". Diese seien keine friedlichen Demonstranten gewesen, hätten schusssichere Westen und teilweise Waffen getragen. "Das einzige, was diese Leute von meinem Haus und meiner Familie fernhielt, war das Gewehr in meinen Händen", sagte er. Er und seine Frau hätten Angst um ihr Leben gehabt und die Menschen lediglich darauf hingewiesen, dass es sich um Privatgrund handle.

Die örtliche Staatsanwältin Kim Gardner, eine Demokratin, wirft dem Ehepaar vor, mit ihrem Verhalten ein Blutvergießen bei einer friedlichen Demonstration riskiert zu haben. Der republikanische Gouverneur des Bundesstaates Missouri, Mike Parson, kündigte bereits im Sommer an, dass er die McCloskeys im Falle einer Verurteilung begnadigen werde.