Landgericht München Pflegebedürftige Ehefrau getötet: 85-Jähriger muss wegen Totschlags lange in Haft

Ein Mann sitzt in einer hellgrünen Jacke mit großer Kapuze auf dem Kopf gebeugt in einem Gerichtssaal
Laut Anklage war der 85-Jährige mit der Pflege seiner Frau überfordert und hat sie deswegen getötet. Nun ist das Urteil gefallen
© Lennart Preiss / DPA
Ein 85-jähriger Bayer hat vergangenen Sommer seine pflegebedürftige Frau getötet – wohl, weil er mit ihrer Pflege überfordert war. Nun muss er dafür acht Jahre lang ins Gefängnis.

Weil er seine stark pflegebedürftige Ehefrau tötete, soll ein 85-Jähriger aus Bayern für acht Jahre ins Gefängnis. Das Münchner Landgericht verurteilte den Mann am Montag wegen Totschlags zu der Haftstrafe, wie ein Gerichtssprecher mitteilte. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Die Staatsanwaltschaft warf dem Mann in ihrer Anklage vor, im Juni seine Ehefrau getötet zu haben. Demnach bewohnte das Ehepaar eine gemeinsame Wohnung. Die Frau war seit einer Hirnblutung im April allerdings stark pflegebedürftig und auf ihren Mann angewiesen.

Mann mit der Pflege wohl überfordert

Der Angeklagte war der Staatsanwaltschaft zufolge mit der Pflege seiner Frau zunehmend überfordert. Auch die alleinige Haushaltsführung überanstrengte ihn demnach. Er habe sich zudem Sorgen gemacht, dass seine Frau hilflos zurückbleibe, wenn ihm selbst etwas geschehe.

Deshalb soll er beschlossen haben, seine Frau zu töten. Laut Anklage schlug er sie mit dem Schlagstock eines afrikanischen Schlaginstruments, einem sogenannten Knobkierie. Als sie sich nicht mehr wehrte, erwürgte er sie. Danach wählte der Mann den Notruf. Ein Suizidversuch misslang.

AFP
tkr

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