Weil er seine stark pflegebedürftige Ehefrau tötete, soll ein 85-Jähriger aus Bayern für acht Jahre ins Gefängnis. Das Münchner Landgericht verurteilte den Mann am Montag wegen Totschlags zu der Haftstrafe, wie ein Gerichtssprecher mitteilte. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Die Staatsanwaltschaft warf dem Mann in ihrer Anklage vor, im Juni seine Ehefrau getötet zu haben. Demnach bewohnte das Ehepaar eine gemeinsame Wohnung. Die Frau war seit einer Hirnblutung im April allerdings stark pflegebedürftig und auf ihren Mann angewiesen.
Mann mit der Pflege wohl überfordert
Der Angeklagte war der Staatsanwaltschaft zufolge mit der Pflege seiner Frau zunehmend überfordert. Auch die alleinige Haushaltsführung überanstrengte ihn demnach. Er habe sich zudem Sorgen gemacht, dass seine Frau hilflos zurückbleibe, wenn ihm selbst etwas geschehe.
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Das Alter beginnt nicht irgendwann. Es hat längst begonnen. Sie werden eines Tages mit großer Wahrscheinlichkeit Hilfe benötigen. Und ganz sicher irgendwann sterben. Auch wenn Sie jetzt nichts davon hören wollen. Sie können unmöglich für jeden Fall des Lebens schon heute gerüstet sein. Aber Sie und Ihre Familie können sich gedanklich vorbereiten. Kinder überlegen, was sie für ihre Eltern leisten können und leisten wollen. Eltern überlegen, wo, wie und mit wem sie alt werden möchten. Was ist für mich unerlässlich? Wobei würde ich Zugeständnisse machen? Kann ich das, was ich will, auch bezahlen?
Deshalb soll er beschlossen haben, seine Frau zu töten. Laut Anklage schlug er sie mit dem Schlagstock eines afrikanischen Schlaginstruments, einem sogenannten Knobkierie. Als sie sich nicht mehr wehrte, erwürgte er sie. Danach wählte der Mann den Notruf. Ein Suizidversuch misslang.