Oldenburg 350 Hinweise nach Holzklotz-Attacke

Die Fernsehfahndung nach den Holzklotzwerfern von Oldenburg hat Hunderte von Hinweisen gebracht. Zum Teil sollen Anrufer sogar konkrete Personen genannt haben. Die Fahnder ermittelten bisher gegen eine Gruppe junger Leute.

Die Holzklotz-Attacke war sowohl im ZDF bei "Aktenzeichen XY…ungelöst" als auch bei Sat1 zu sehen. Allein die Ausstrahlung in den beiden Sendern brachte den Ermittlern rund 200 Hinweise, 150 Hinweise waren bereits in den Tagen zuvor eingegangen. Der Fall hatte Deutschland schockiert, da bisher unbekannte Täter am Ostersonntag von einer Brücke bei Oldenburg einen sechs Kilo schweren Holzklotz geworfen hatten. Dabei wurde eine 33 Jahre alte zweifache Mutter in einem Auto erschlagen.

Anrufer bei den Sendern hatten konkrete Namen genannt. Diese Personen würden von der Mordkommission jetzt gezielt befragt, sagte Polizeisprecher Sascha Weiß am Donnerstag. Ein konkreter Tatverdacht habe sich aber noch nicht ergeben.

"Der Druck steigt, und das ist gut so", sagte Weiß. Nach 150 Spuren in den vergangenen Tagen gingen alleine nach den TV-Berichten 200 Anrufe bei der 27-köpfigen Sonderkommission "Brücke" ein, die jüngst erst verstärkt wurde. Die Fahnder ermitteln gegen eine vier- bis fünfköpfige Gruppe tatverdächtiger junger Leute

Der Polizeisprecher sagte, die Hinweise würden nun nach und nach überprüft. Wie lange das dauern werde, könne er nicht sagen. Unterdessen gab das Landeskriminalamt in Hannover weitere Details zum Tatwerkzeug bekannt: Der verwitterte, sechs Kilogramm schwere Klotz bestehe aus Pappelholz. Spezialisten der niedersächsischen Polizei untersuchen das Holz auf Faser-, Blut- und Hautspuren. Noch ist unklar, wann erste Ergebnisse vorliegen. "Das geht Millimeter für Millimeter", sagte ein Sprecher des Landeskriminalamtes. Auch nach Fingerabdrücken werde geschaut, doch sei dies wegen der rauen Oberfläche eher unwahrscheinlich. Die größte Chance sei es, einen Fussel zu finden, der dann mit Kleidungsstücken von Tatverdächtigen abgeglichen werden könnte.

Das jüngst veröffentlichte Phantombild zeigt eine Gruppe Jugendlicher - darunter vermutlich ein Mädchen mit Pferdeschwanz -, die zum Tatzeitpunkt von Zeugen auf der Brücke über der Autobahn 29 in Oldenburg gesehen wurde. Von dieser Brücke war am Ostersonntag der Holzklotz geworfen worden, der Olga K. erschlug. Die 33-Jährige war Mutter von zwei Kindern, sieben und neun Jahre alt. Als das Unglück passierte, war die Familie gerade auf dem Rückweg von ihrem Urlaub an der Nordsee.

AP · DPA
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