Rachefeldzug post mortem Polizei findet dritte Sprengfalle des toten Gärtners und warnt weitere mögliche Opfer

Sprengfalle - Pfalz - Gärtner - Sprengvorrichtung
Ein Zettel hängt an einer Praxis, wo am vergangenen Freitag ein Arzt durch eine gezielt platzierte Sprengfalle getötet wurde (Archivbild)
© Oliver Dietze / Picture Alliance
Im Fall der Sprengfallen in der Pfalz mit einem Toten und zwei Verletzten ist eine weitere Sprengvorrichtung entdeckt worden. Es ist laut den Ermittlern nicht auszuschließen, dass der verstorbene Tatverdächtige weitere Racheakte geplant hat. 

Die rheinland-pfälzische Polizei hat auf einem Wohngrundstück im Kreis Kaiserslautern eine weitere Sprengvorrichtung gefunden, die wahrscheinlich von einem Toten stammt. Zwischen der Hausbesitzerin und dem verstorbenem Tatverdächtigen habe eine "konfliktbelastete geschäftliche Verbindung" bestanden, teilte das Polizeipräsidium Westpfalz mit. Es war demnach die dritte Sprengfalle, die innerhalb weniger Tage in der Gegend gefunden wurde. Aufgrund der großen Gefahr sei der Gegenstand noch vor Ort gesprengt worden. In dem dazugehörenden Haus sei niemand gewesen, sagte ein Sprecher der Polizei. Die Hausbesitzerin halte sich derzeit in den USA auf.

Am Freitag starb ein Arzt in Enkenbach-Alsenborn vermutlich infolge einer "absichtlich herbeigeführten Explosion", wie die Polizei mitteilte. Am Sonntag kam es in Otterberg zu einer weiteren Explosion, zwei Menschen wurden verletzt. In beiden Fällen ist Bernhard Graumann aus Mehlingen tatverdächtig. Die Polizei hatte im Anschluss eine Warnmeldung herausgegeben.     

Einem Hinweis folgend fand die Polizei nach eigenen Angaben den dritten Sprengsatz. Dabei handelte es sich demnach um eine Sprengfalle in Form eines professionell manipulierten Holzscheits, der von Spezialisten gesprengt wurde.     

Toter Tatverdächtiger wird komplex untersucht

Graumann war nach Polizeiangaben in der Nacht zum Freitag in seinem Wohnhaus in Mehlingen verstorben. Die Todesumstände seien ebenfalls Gegenstand polizeilicher Ermittlungen. Hinweise auf Fremdverschulden gibt es nicht. "Für das toxikologische Gutachten sind komplexe Untersuchungen nötig", sagte der Polizeisprecher. Das Ergebnis liege wohl in der kommenden Woche vor. Medienberichte über einen angeblichen Freitod durch Gift könne man derzeit nicht bestätigen.

Der Sprecher bestätigte hingegen, dass der Sohn des Verdächtigen aus Mehlingen bei Kaiserslautern als Polizeibeamter arbeite. "Er ist natürlich nicht an den Ermittlungen beteiligt", unterstrich er.

Sprengfallen zur gezielten Rache?    

Die Polizei wies darauf hin, "dass der Verstorbene vor seinem Tod gezielt Vorbereitungen getroffen hat, um Menschen, mit denen er Streit hatte, schwer zu verletzen oder sogar zu töten". Sie rief deshalb "insbesondere Personen, die mit Graumann in problematischer privater oder geschäftlicher Beziehung standen", dazu auf, sich unter der Telefonnummer 0631 369-2660 mit der Polizei in Verbindung zu setzen. 

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