Wenn man so richtig hungrig ist, erscheint das Warten auf die Pizza-Lieferung wie Folter. Landet die Lieferung dann auch noch beim Falschen, ist Ärger durchaus verständlich. So sehr wie am Donnerstag in Detroit sollte die Lage aber nicht eskallieren. Eine falsch gelieferte Pizza führte dort zu einem Feuergefecht mit über 30 Schüssen und fünf Verletzten.
Das meldet das Detroit Police Department. Kurz vor 21 Uhr Ortszeit schlug das Alarmsystem Shotspotter demnach wegen Schüssen im Westen der US-Metropole an. Als die Ordnungskräfte vor Ort ankamen, fanden sie zunächst drei Verwundete vor, später entdeckten sie noch zwei weitere Verletzte. "Die Schüsse kamen aus anliegenden Häusern, also unter Nachbarn", erklärten die Beamten gegenüber "Fox 2".
Detroit: Streit um Pizza
Schuld an der Eskalation war nach aktuellen Erkenntnissen ein Missverständnis. Ein Pizzabote hatte eine Lieferung versehentlich beim Nachbarhaus abgegeben – wo man die kostenlose Mahlzeit freudig in Empfang nahm. Als die Besteller davon erfuhren, kam es dann wohl zu einem lautstarken Streit, der schließlich in einen Feuerwechsel eskalierte. Eine Bewohnern des Hauses berichtete "CBS", dass einer der Täter um das Haus gegangen sei und ins Schlafzimmerfenster ihres Sohnes zu feuern begann. "Unserer Erkenntnis nach wurde aus beiden Häusern geschossen", erklärte die Polizei dagegen.
Am Ende landeten fünf Menschen mit teils schweren Verletzungen im Krankenhaus, darunter auch zwei Teenager. Einer der beiden 14-Jährigen hatte einen Bauchschuss erlitten, der andere eine Schusswunde im Gesicht. Auch ein 31-Jähriger hatte Schussverletzungen in Gesicht und Hals. Wie durch ein Wunder ist aber keine der Verletzungen lebensgefährlich. Alle Betroffenen seien stabil, so die Polizei.

Angst um Kinder
In Folge der Schießerei wurden bislang zehn Personen verhaftet, darunter auch Minderjährige. Auch bei einem Teil der Verletzten könnte es sich um weitere Schützen handeln, vermutet die Polizei. Bei einer Durchsuchung eines der Häuser wurden vier Schusswaffen beschlagnahmt. Eine Durchsuchung des zweiten Hauses steht dem Bericht zufolge noch aus.
Die Reaktionen in der Nachbarschaft sind geschockt, auch weil sich neben den Teenagern noch jüngere Kinder in den Häusern befanden. "Es kommen Eltern in Tränen zu uns, weil sie um die Sicherheit ihrer Kinder besorgt waren", berichtet ein Aktivist von Ceasefire Detroit, einer Gesellschaft zur Bekämpfung der Waffengewalt in der Stadt gegenüber "Fox 2". "Wir müssen verstehen, dass das nicht normal ist. Ein 14-Jähriger sollte nicht sterben oder schwer verletzt werden."