Fall in Texas 56 Jahre nach der Tat: Priester für Mord an Schönheitskönigin verhaftet

1960 wird in Texas eine junge Schönheitskönigin erwürgt aufgefunden. Der mysteriöse Mordfall schockiert die USA - bleibt aber über Jahrzehnte unaufgeklärt. Jetzt hat die Polizei einen Priester verhaftet.

Vor 56 Jahren wird Irene Garza im texanischen Örtchen McAllen ermordet. Der Fall schockiert das ganze Land und gilt lange als einer der am längsten unaufgeklärten Morde der US-Geschichte. Umso erstaunlicher die Meldung der Polizei von Texas: Laut eines Berichts der "New York Times" wurde nun ein seit Jahren Tatverdächtiger verhaftet - der 83-jährige John Feit.

Feit war damals junger Priester der Gemeinde und lebt heute zurückgezogen in Scottsdale, Arizona. Nach seiner Verhaftung wurde er in ein Gefängnis in Phoenix überstellt. Die ganze Sache ergebe aber keinen Sinn, erklärte Feit vor Gericht - schließlich sei das Verbrechen bereits 1960 verübt worden. "Es gibt keine Verjährung für diese Art von Verbrechen", erwiderte Paula Williams, Vorsitzende des Gerichts.

"Miss All South Texas Sweetheart" erwürgt

Rückblick: Irene Garza, zwei Jahre zuvor zur "Miss All South Texas Sweetheart" gekürt, wird 1960 erwürgt in einem Wassergraben aufgefunden. Zuletzt gesehen worden war sie zuvor in der Kirche Sacred Heart Church in ihrer Gemeinde. Ihre Leiche ist an einem Dia-Projektor gebunden - offenbar in der Absicht, sie auf den Grund des Grabens zu versenken.

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Als Besitzer des Projektors wird John Feit ausgemacht, der ab sofort im Visier der Ermittler steht. Er gibt zu, die Beichte von Garza in der Sacred Heart Church abgenommen zu haben. Verhaftet wird er aber nicht, sondern zwangsversetzt: Die Römisch-Katholische Kirche schickt ihn erst ins Kloster, dann in ein Wohnheim für Priester mit Problemen.

Der Mord an Irene Garza wird im Anschluss über Jahrzehnte nicht endgültig aufgeklärt. Erst 2014 nimmt Ricardo Rodriguez Jr., Bezirksstaatsanwalt in Hidalgo County (Texas), die Spuren wieder auf, erhält dabei Unterstützung von den Verwandten der Verstorbenen. Und tatsächlich reichen die Erkenntnisse zur Anklage - seit Dienstag sitzt Feit im Gefängnis, Kaution: 750.000 Dollar. Womöglich wird er nach Texas ausgeliefert. Das hat er aber bereits angefochten: In Texas wird die Todesstrafe noch vollstreckt.

tim

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