Der mutmaßliche kanadische Serienmörder Robert Pickton wollte angeblich bis zu 75 Frauen töten. Dem Gericht in New Westminster wurde ein Video vorgespielt, auf dem Pickton im Gespräch mit einem verdeckten Ermittler zu sehen ist. Darin erklärte der Beschuldigte, er habe zunächst ein weiteres Opfer töten wollen, um die Schwelle von 50 zu erreichen. Dann sei er aber liederlich geworden bei der Beseitigung der Beweise und habe sich entschieden, die Dinge zunächst einmal ruhen zu lassen. Danach habe er noch einmal 25 Frauen umbringen wollen.
Das Video wurde kurz nach Picktons Festnahme 2002 in einer Gefängniszelle aufgezeichnet. Der Prozess gegen den inzwischen 57-Jährigen hat im Januar begonnen. Die Anklage wirft dem Schweinefarmer vor, 26 Prostituierte getötet und die Leichen zerlegt zu haben. In dem laufenden Verfahren werden zunächst sechs Fälle behandelt. Pickton erklärte sich zwar für unschuldig. Die Staatsanwaltschaft betonte aber schon zum Auftakt des Prozesses, er habe der Polizei gesagt, 49 Frauen getötet und einen weiteren Mord geplant zu haben. Von der Gesamtzahl 75 war bislang nicht die Rede.
Picktons mutmaßliche Opfer gehören zu mehr als 60 Prostituierten, die zwischen dem Ende der 80er Jahre und 2001 in Vancouver verschwanden. Der Polizei zufolge hat Pickton die Frauen auf den Straßen der Stadt angeheuert, auf seine Farm gebracht, Geschlechtsverkehr mit ihnen gehabt und sie anschließend getötet und zerstückelt.