Razzia bei der rechtsextremen HNG Schlag gegen Deutschlands größte Neonazi-Organisation

Die "Hilfsorganisation für nationale politische Gefangene und deren Angehörige" (HNG) trägt einen langen, kryptischen Namen, hinter dem sich die größte Neonazi-Organisation Deutschlands verbirgt. Ihr Ziel: Inhaftierte Gesinnungsgenossen bei der Stange zu halten - mit Geldern, Rechtsberatung und rechtsextremistischer Literatur.

Am Dienstagmorgen hat das Bundesinnenministerium eine groß angelegte Aktion gegen die mitgliederstärkste rechtsextremistische Organisation in Deutschland gestartet: Seit 6.00 Uhr werden Räume von Angehörigen der Hilfsorganisation für nationale politische Gefangene und deren Angehörige e.V. (HNG) durchsucht und Beweismaterial beschlagnahmt, wie das Ministerium mitteilte.

Hintergrund sei die eingeleitete Prüfung eines Verbots der Gruppierung. Ziel des Vereins ist es den Angaben zufolge, Häftlinge in ihrer rechtsextremistischen Überzeugung zu stärken und zu weiteren Straftaten zu motivieren.

"Die heutigen Durchsuchungen werden zeigen, ob sich unser Verdacht bestätigt und sich die HNG in aggressiv-kämpferischer Weise gegen die verfassungsmäßige Ordnung richtet", sagte Innenstaatssekretär Klaus-Dieter Fritsche in Berlin. "Die uns vorliegenden Erkenntnisse nähren den Verdacht, dass es der HNG in erster Linie darum geht, die häufig fragmentierte neonazistische Szene jenseits bestehender ideologischer Grabenkämpfe zu vernetzen und zu stärken."

Die HNG verstehe sich als organisationsübergreifendes Bindeglied für Neonazis im In- und Ausland. Da viele ihrer Mitglieder zugleich auch anderen rechtsextremistischen Organisationen angehören, komme ihr als Integrations- und Vernetzungsfaktor innerhalb der Neonaziszene eine erhebliche Bedeutung zu.

DPA
APN/DPA

PRODUKTE & TIPPS