Skandal in Russland "Sadisten in Uniform": Drei hohe Polizei-Offiziere sollen Kollegin vergewaltigt haben

Russland: Drei hohe Polizei-Offiziere sollen eine Kollegin mehrfach vergewaltigt haben 
Russland: Drei hohe Polizei-Offiziere sollen eine Kollegin mehrfach vergewaltigt haben 
© Screenshots Soziale Netzwerke
Eine junge Polizei-Ermittlerin soll Opfer einer grausamen Gruppenvergewaltigung geworden sein. Unter dringendem Tatverdacht stehen drei hohe Offiziere. Sie sollen ihre Kollegin direkt auf dem Polizeirevier vergewaltigt haben.

Erneut schlägt ein Kriminalfall in Russland hohe Wellen: Drei hochrangige Polizeibeamte sollen sich an einer Kollegin vergangen haben. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Tat in der Nacht auf den 30. Oktober auf dem Polizeirevier in der südrussischen Stadt Ufa begangen wurde. Dringend tatverdächtig sind der 51-jährige Oberst und Polizei-Chef der Ufa-Region, Eduard M., der 50-jährige Oberst und Polizei-Chef der Karamaskalinsky-Region, Salawat G., und der 34-jährige Oberstleutnant der Polizei in Ufa, Pawel J. Das berichten russische Medien.

Nach bisherigen Erkenntnissen der Ermittlungsbehörden haben die drei Männer demnach in der Nacht auf dem Revier gezecht. Irgendwann seien sie dann auf die Idee gekommen, ihre attraktive Kollegin unter einem Vorwand zu sich zu rufen. Die 23-Jährige hatte erst in diesem Jahr das juristische Institut des russischen Innenministeriums abgeschlossen und seit einem halben Jahr als Ermittlerin in Ufa gearbeitet. 

Verdächtige aus dem Dienst entlassen 

Nach der Version der Ermittler haben die drei Offiziere die junge Frau zunächst alkoholisiert und sie belästigt. Irgendwann sei die Situation eskaliert. Die drei Männer hätten sich auf ihre Untergebene gestürzt, sie geschlagen und mehrfach vergewaltigt. Nach Aussage des Opfers habe die Tortur die ganze Nacht gedauert. 

Eine medizinische Expertise hat inzwischen eine Vergewaltigung festgestellt. Das Opfer habe zahlreiche Verletzungen erlitten. Außerdem sind DNA-Spuren der Verdächtigen gesichert worden, heißt es aus Ermittlungskreisen. 

Alle drei Verdächtigen befinden sich in Untersuchungshaft und sind bereits aus dem Dienst entlassen worden, teilte der Pressedienst des Innenministeriums der Republik Baschkirien mit. "Wegen Vergehen, die die Ehre und die Würde der Polizei diskreditieren", heißt es in der Begründung. 

Auch die nationale Presse hat die drei Verdächtigen bereits verurteilt: "Sadisten in Uniform", titelten die Zeitungen. 

Opfer wird in lokalen Medien verunglimpft 

Dass es überhaupt so schnell zu Ermittlungen gekommen ist, ist wohl nicht zuletzt dem Umstand zu verdanken, dass der Vater des Opfers selbst ein hochrangiger Angestellter der Sicherheitsabteilung des Innenministeriums ist, vermuten Beobachter. Gerüchten zufolge sollen zehn Millionen Rubel im Spiel gewesen sein, um die Ermittlungen in dem Fall zu beenden. 

Als Anzeichen dafür, dass doch Geld geflossen ist, wird die Berichterstattung in den regionalen Medien bewertet. Kurz nach dem Bekanntwerden des Falls tauchten Berichte auf, in denen das Opfer fast zur Täterin und die mutmaßlichen Täter zu Opfern stilisiert wurden. Während die Verdächtigen darin als vorbildliche Polizisten, Ehemänner und Väter charakterisiert wurden, rückte man die 23-Jährige in ein negatives Licht. Sie wurde als "arrogant" beschrieben mit besonderer Betonung darauf, dass sie es liebe, die Aufmerksamkeit von Männern zu erregen. Somit wurde mal wieder die alte Mär verbreitet, dass das Vergewaltigungsopfer selbst für den Übergriff verantwortlich ist. Eine Methode, die in den russischen Massenmedien immer wieder zu beobachten ist. 

Inzwischen schlägt der Fall so hohe Wellen, dass sich sogar der Kreml-Propagandist und Fernsehmoderator Wladimir Soloview einschaltete. "Ich bin einfach nur wütend. Wenn sie ihre eigene Kollegin so behandelt haben, kann man sich vorstellen, was sie mit Leuten gemacht haben, die sie um Hilfe gebeten haben", sagte er über die drei festgenommenen Verdächtigen. 

ivi

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